Wetterregeln zwoa

Aus Landschaftsgeschichten
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siehe auch Wetterregeln Im Jahresablauf

Frühling

Gott gibt Sonnenschein
für die Armen Brot und den Reichen Wein,
jetzt ist mitten in den Fasten,
da leeren die Bauern die Kasten.
Wenn die Bauern die Kasten leeren,
kann man von einer guten Ernte hören.
Eier, Schmalz und Mehl raus,
Der Sommer und der Winter sein Haus.
Der heilige Mamert's [11.05.]
hat von Eis ein Herz,
Pankratius hält Nacken steif, [12.05.]
sein Harnisch klirrt von Frost und Reif.
Servatius' Hund der Ostwind ist, [13.05.]
hat so manches Blümlein tot geküsst.
Pankrazi, Servazi, Bonifazi [12./13./14.05.]
sind drei frostige Batzi,
und zum Schluss fehlt nie
die kalte Sophie. [15.05.]
Ehe Pankraz nicht vorbei,
ist nicht sicher von Kälte der Mai,
Oft ist auch St. Urbanus [25.05.]
noch ein arger Grobianus.
Pankraz und Servaz zwei böse Brüder, [12./13.05.]
was der Frühling geschaffen, zerstören sie wieder.
Pfingstl ha, Pfingstl ha,
der Pfingstl der is da,
nehmt's Krügl voll Wasser
und schütt's brav a'.
Oa Krüg'l Wasser is nu' net g'mua'
oan Brocka Schmoi'z wia a Rosskopf dazua.
Und an Schilling Eier und an Loab Brot,
so hot da Pfingstl koa' Not!

Erbsen säen zu Ambrosius [04.04.]
so tragen sie reich und geben gut Mus.
Am 15. April der Kuckuck singen soll
und muss er singen selbst am Baum, der ist hohl.
Auf St. Görgen, [ 23.04.]
Soll man die Kühe von den Wiesen schergen,
den ist der St. Görgen Tag vorbei,
dann gehen die Wiesen rasch ins Heu
und der Rabe kann sich verstecken im Korn,
dann ist das Frühjahr gut word'n.
Kommt St. Georg geritten auf einem Schimmel,
so kommt auch ein gutes Frühjahr vom Himmel,
solang es vor Markus warm ist, [24.04]
solang ist es nachher kalt.
Bauen um Markus schon die Schwalben, [24.04]
gibt's viel Futter, Korn und Kalben,
April dein Segen,
heiße Sonne und Regen,
nur der Hagel,
hängt alles an den Nagel,
April nass und kalt
wächst das Korn wie ein Wald.
Bläst der April mit beiden Backen,
gibt's viel zu jäten und zu hacken.
Treibt der April sein Spiel recht toll
werden Tennen und Tonnen voll.
Wenn im April die Maikäfer fliegen
so bleiben sie meistens im Drecke liegen.
Disteln sind dem Esel lieber als Rosen
denn er will nicht unbedingt kosen.
Einen alten Dreck soll man nicht aufrühren
und dann die Nase hinzu führen,
wer lange droht,
macht dich nicht tot,
Dummheit und Stolz
wachsen auf einem Holz.
Eine rechte Dummheit ist immer noch Wert mehr,
als eine falsche Weisheit ohne Ehr.
Gleiches Blut, gleiches Gut und gleiche Jahre
geben die besten Ehepaare.
Ein Riss in der Ehr
heilt nimmer mehr,
vor den Eichen
sollst du weichen,
vor den Fichten
sollst du flüchten
doch die Buchen
sollst du suchen [Gewitter].
Kümmere dich nicht um ungelegte Eier
denn sie werden oft sehr teuer.
Taube Nüsse und eitle Herrn,
klappern, aber haben keinen Kern,
wer sich zum Esel macht
dem will man die Säcke anhängen das es kracht.
Im Trüben ist nicht gut fischen,
weil sie dir entwischen.
Dem Faulpelz geht die Arbeit von der Hand,
wie das Pech von der Wand.
Feuer und Wasser sind zwei gute Diener
aber zwei schlechte Herren.
Dem fleißigen Hamster schadet der Winter nicht.
Wer mit Hunden zu Bett geht,
steht mit Flöhen auf.
Die wildesten Pferde werden die besten Pferde.
Wenn's Wetter gut ist am ersten Mai,
gibt es viel und gutes Heu,
fällt Regen am ersten Mai, [01.05.]
bringt er am Feld viel Segen herbei.
Regen auf Walburgis Nacht [30.04.]
hat stets ein gutes Jahr gebracht.
Regnets am ersten Maientag,
viel Früchte man erwarten mag.
Je später der Schlehdorn blüht, kann man sehen,
desto schlimmer soll's um Korn und Fruchternte stehn.
Wenn es am Hl. Kreuztag gibt Regen,[14.09]
so bleiben die Nüsse ohne Segen.
Pankrazi, Servazi und Bonifazi [12./13./14.05.]
sind drei frostige Batzi,
und zum Schluss fehlt nie
die Kalte Sophie. [15.05.]
Ehe Pankraz und Servaz nicht vorbei,
ist nicht sicher vor Kälte der Mai,
oft ist sogar St. Urbanus [25.05.]
noch ein arger Grobanius.
Wer seine Schafe schert vor Servaz, [13.05.]
dem ist die Wolle lieber als das Schaf.
Lein gesät am Sophientag
stets vortrefflich wachsen mag,
sät man am Vormittag,
doch gesät am Nachmittag,
nur ein Knöttlein gibt Ertrag.
Ein Bauer nach alter Art
trägt seinen Pelz bis [Mariä] Himmelfahrt [15.08.]
und tut dann der Bauch noch weh,
so trägt er ihn bis St. Bartholomä. [24.08.]
Scheint am St. Urbanustag die Sonne [25.05.]
so gerät der Wein mit Wonne,
regnet's aber, so nimmt er Schaden
und wird selten wohl geraten.
Der Frost, der kommt im Mai,
ist schädlich für Allerlei,
auch für Hopfen und Wein
den Bäumen, dem Korn und dem Lein.
Ist der Mai recht heiß und trocken,
kriegt der Bauer kleine Brocken,
ist er aber feucht und kühl,
dann gibt's Frucht und Futter viel.
Ein rechtes Dorf im Bauernland
muss seinen Maibaum haben,
den jedes Gewerb' und jeder Stand
mit ihrer Kunst begaben.
Wie's wettert am Medardustag, [08.06.]
so bleibt's sechs Wochen lang danach.
Fronleichnam schön und klar,
sagt ein gutes Jahr.
Vier Tage vor und nach der Sonnenwende, [24.06.]
zeigt der herrschenden Witterung bis Michaelis Ende.
Wenn's am Peterstag regnet, [29.06.]
so ist es ein Segen.
Doppelt Wasser und einfach Mehl tragen wenn es trocken ist,
tragen sie einfach Wasser und doppelt Mehl.
Schön zu St. Paul [29.06.]
füllt Tasche und Maul.
Auf den Juni kommt es an,
ob die Ernte soll bestan,
Juni feucht und warm
macht keinen Bauern arm.
Ist der Juni warm und nass
gibt's viel Korn und noch mehr Gras.
Im Juni ein Gewitterschauer,
macht das Herz gar froh dem Bauer.
Stellt milde sich der Juni ein
wird mild auch der Dezember sein.
Bringt der Juni Donnerwetter,
dann wird das Getreide fetter.
Die Frau kann mit der Schürze mehr fort tragen,
als der Bauer heimfährt auf dem Leiterwagen.
Wo der Geizige schneidet das Korn
bleibt der Ährensammler oarm.
Besser ein gesunder Bauer,
als ein kranker Kaiser.
Kräht der Hahn auf dem Mist,
das Wetter im Wechsel ist,
kräht er auf dem Hühnerhaus,
hält das Wetter die Woche aus.
Je weißer die Schäfchen am Himmel geh'n,
je länger bleibt das Wetter schön.
Kiebitze tief und Schwalben hoch
bleibt trocken das Wetter noch.
Jammern füllt keine Kammern.
Einem willigen Knecht
ist jede Arbeit recht.

Sommer

Wenn auf Anna Tag die Ameisen aufwerfen [25.07.]
soll der Winter strenger werden.
Sankt Anna klar und rein
wird bald das Korn geborgen sein,
so golden die Sonne im Juli strahlt
so golden sich der Roggen mahlt.
Wenn's im Juli nicht donnert und blitzt,
wenn der Schnitter nicht schwitzt,
der Juli dem Bauern nichts nützt.
Man merkt das her Gewitter zieh,
schnappt auf der Weide nach Luft das Vieh
und wenn's die Nase aufwärts reckt
und in die Höh' die Schwänze recht.
Ist Nordwind im August nicht selten
so soll er schönen Wetter gelten.
Der Tau tut dem August so not,
wie Jedermann sein täglich Brot,
doch zieht er gen Himmel
herab kommt ein Getümmel,
Augustsonne die früh brennt,
nimmt nachmittag's kein gutes End!
Maria Himmelfahrt klar Sonnenschein [15.08]
bringt gern viel guten Wein.
Wie sich das Wetter am Barteltag stellt ein [24.08.]
so solls den ganzen September sein.
Böse Nachbarschaft ist schlimmer als Bauchschmerzen.
Je fester man eine Nessel anfasst, desto weniger brennt sie.
Die Frau im Haus, so selber wacht
aus einem Pfennig zehne macht,
Pferde ohne Zaum,
Kind ohne Rut tut nimmer gut.
Wer sein Pferd nicht pflegt und nährt
ist das Tier nicht wert,
wer plagt sein Pferd und Rind,
hält's schlecht mit Weib und Kind.
Wo der Pflug vom Rost zerfressen,
wird wenig Korn gegessen.
Brachen pflügen und stark misten
füllt dem Bauern seine Kisten.
Prozessiert ihr um eine Kuh,
dann legt ihr ein Pferd noch dazu,
wer sät und die Saat nicht pflegt,
hat umsonst die Hand bewegt.
Seht ihr den Neumond hell und rein,
so wird's ein gutes Wetter sein,
ist aber selbiger sehr rot
so ist er vieles Windes Boat,
ist er denn bleich so glaube frei
das nasse Zeit dahinter sei.
Springen die Fische im Wasser empor,
steht das Regenwetter bevor.
Steht das Rotwild im Holze fest,
sucht es vor Winternot sein Nest.
Wer Korn schon zu Ägydi sät, [01.09.]
nächstes Jahr viel Frucht abmäht.
Um Maria Geburt [08.09.]
fliegen die Schwalben wieder furt,
bleiben sie noch da
ist der Winter nicht nah.
Zu St. Gorgonius schon [09.09.]
treibt die Lerchen davon.
Lamberti nimmt Kartoffeln heraus [17.09.]
doch breit ihr Kraut auf dem Acker aus
der Boden will für seine Gaben,
doch ihr Gerippe wieder haben.
Es holt herbei Sankt Michael [29.09.]
die Lampe wieder und das Oel.
Michel steckt das Licht an,
das Gesind' muss zum Rad'l heran,
auf St. Michael beend die Saat,
sonst wirst d' es bereuen zu spat.
An Michaeli kauft man gut Vieh,
doch den Verkauf brich nicht über's Knie
Septemberregen für Saaten und Reben
ist dem Bauern gelegen,
ziehen die wilden Gänse weg
fällt der Altweibersommer in den Dreck,
wenn im September viele Spinnen kriechen
sie einen harten Winter riechen.
Wenn die Bucheckern geraten wohl,
Nuss und Eichelbaum hängen voll,
es folgt ein harter Winter drauf
und kommt der Schnee mit großem Hauf.

Herbst

Kommt schon im Oktober die Feldmaus ins Dorf,
so kümmere dich eifrig um Holz und Torf.
Muss man im Oktober die Schafe abtreiben,
werden Regen und Schnee nicht lang ausbleiben.
Hat schon im Oktober der Has' ein dick's Fell ,
dann kümmere dich um viel Brennholz ganz schnell.
Wer länger schläft als sieben Stund',
verschläft sein Leben wie ein Hund.
Besser ohne Abendessen ins Bett gehen
als mit Schulden aufstehen.
Wenn das Pferd tot,
kommt der Hafer z'spot.
Gibt's viel Rosen
scharfes Wintertosen,
wenn der Nebel fällt zu Erden,
wird's bald gutes Wetter werden,
steigt der Nebel nach dem Dach
folgt bald großer Regen nach,
Wenn die Ameisen sich verkriechen
werden wir bald Regen kriegen.
Allerheiligen und Reif [01.11.]
macht die Weihnacht starr und steif.
St. Martin, wenn ist trüb [11.11.]
macht den Winter lind und lieb,
ist er aber hell,
macht er Eis ganz schnell.
Wenn um Martini Nebel sind
so wird der Winter meist gelind,
zieht die Spinne ins Gemach,
kommt ihr gleich der Winter nach,
hocken die Hühner in den Ecken,
kommt der Winter mit Frost und Schrecken.
Schon in der Andreas Nacht [29.11.]
was für Gesicht das Wetter macht,
so wie es ausschaut glaub es fürwahr
bringt es ein gutes oder schlechtes Jahr.
Sperrt schon im November der Winter das Haus,
so hält er sicher nicht lange aus.
Bleibt jedoch der Vorwinter aus,
kommt ein Nachwinter mit Frost und Braus.
Wenn im November die Sterne hell leuchten,
lässt das auf baldige Kälte deuten,
wenn die Hühner in den Regen geh'n
wird es nicht so schnell schön.
Wenn die Hühner im Sande baden,
so regnet's gern ohne Schaden.
Hocken die Hühner die Hühner in den Ecken,
kommt der Winter mit Frost und Schrecken.
Wenn die Lerche in den Lüften singt
so schönes Wetter bald kimmt,
wenn die Regenwürmer aus der Erde kriechen
wird schlechtes Wetter siegen.
Wenn die Spinnen weben im Freien,
kann man sich auf langes schönes Wetter freuen.
Wer Unkraut ein Jahr lässt stehen
muss sieben Jahre jäten gehen,
ein Vater ernährt eher zehn Kinder
als zehn Kinder einen Vater,
zu wenig und zu viel
ist des Teufels Spiel.
Wahrheit ist ein seltenes Kraut,
noch seltener wer sich selbst nicht traut.
Dezember warm, das Gott erbarm.
Frost und Schnee in der Adventzeit,
bringt viel und gutes Wintergetreid',
je dunkler es über dem Dezemberschnee war,
desto mehr Segen leuchtet im kommenden Jahr.
Fließt im Dezember noch der Birkensaft,
dann kriegt der Winter keine Kraft,
bricht der Spatz in Pfützen ein
wird ein milder Christmond sein,
weht der Dezemberwind aus Ost
den Kranken bringt er schlechten Trost,
bringt der Dezember Kälte ins Land,
dann wächst das Korn auch noch auf Sand.
Fällt auf Eligius ein starker Wintertag, [01.12.]
die Kälte leicht vier Monate dauern mag.
Auf Barbara die Sonne weicht [04.12.]
auf Luzia sie wieder herschleicht. [13.12.]
Grüne Weihnachten - weiße Ostern.
Steht die Krähe zu Weihnachten im Klee
sitzt sie zu Ostern oft im Schnee.
Hängt zu Weihnachten Eis von den Weiden
kannst du zu Ostern Palmweiden schneiden.
Ist's windig in den Weihnachtstagen
sollen die Bäume viele Früchte tragen,
Vom Eise eine Brücke muss
zu Weihnachten haben Bach und Fluss.
Wie 's Adam und Eva spend't, [24.12.]
bleibt das Wetter bis zum Jahresend',
scheint am Stephanitag die Sonne [26.12.]
so gerät das Haar [Flachs] zur Wonne.
Wenn es regnet und die Hühner treten unter
so regnet es fort ganz munter,
bleiben sie aber im Freien
dann lässt es bald wieder sein.
Wenn's viele Eicheln gibt,
fällt zu Weihnachten viel Schnee.
Stehen die Schafe auf der Weide mit dem Kopf beinand
kommt mit Sicherheit ein Gewitter sodann.
Wer im Heu nicht gabelt,
in der Ernt' nicht zabelt,
im Herbst nicht früh aufsteht
der schau' wie's ihm im Winter geht.
Das beste Wappen auf der Welt
das ist der Pflug im Ackerfeld.
Wer sich auf die Welt verlasst,
der hat den Aal am Schwanz gefasst.
Nimmt der Wein den Kopf dir ein,
sind auch deine Füße nicht mehr dein.
Was man mit wenigen kann schlichten
soll man mit vielem nicht verrichten.
Der Witwer findet leicht ein Weib,
aber die Waisen finden schlecht eine Mutter.
Von Müllers Henn' und Witwers Magd
war selten Hungersnot geklagt,
mit Zank und Streit
kommt man nicht weit,
zertritt den Dorn nur dann,
wenn du Schuhe hast dran,
Dampfbad und Zwiebel
heilen jedes Übel!

Quellen

  • Diethard H. Klein: Wetterregeln, Bauernweisheiten und alte Bräuche. Weltbild-Verlag, 1998. ISBN 978-3-89604-619-2
  • Hans Pichler, Hofedl