Vom Wassermann

Aus Landschaftsgeschichten
Zur Navigation springen Zur Suche springen

G´schichtl

Überall im südlichen Waldviertel, wo es Teiche oder Bäche gibt, wird vom Wassermann erzählt. Besonders sollten sich spielende Kinder vor ihm in Acht nehmen und dem Wassergeist nicht zu nahe kommen, denn er zieht sie ins Wasser hinein und lässt sie nie wieder los. Doch wie sieht so ein Wassermann eigentlich aus? Alle, denen er bisher begegnet ist und die diese Begegnung überlebt haben, behaupten, dass er ganz in grün gekleidet ist und Röhrenstiefel trägt. Außerdem soll aus seiner linken Hosentasche stets Wasser heraustropfen. Manchmal soll er aber auch ganz nackt am Ufer auf Badende warten, um den Menschen ihre Kleidung wegzunehmen. Nackt kann er nicht zurück in sein Wasserreich.

In allen Gewässern wohnt er in einem wunderschönen unterirdischen Palast. Schützen kann man sich, indem man vor dem Baden einige Brotbrösel ins Wasser wirft. Dann kann der Wassermann einem nichts anhaben und einen nicht unter Wasser ziehen. Er ist außerdem nur dann mächtig, wenn er nass ist. Trocknet sein Körper, so hat er keine Kräfte mehr.

Zielgruppe

alle

Botschaft

Häufiges Vorkommen von Teichen, Seen und Tümpeln im südlichen Waldviertel.

Zusatz-Info

Quelle

Fritz Rötzer: Sagen aus dem südlichen Waldviertel. Melk a. d. Donau: Wedl, 1952.

Verfasst von Marlene Palka