Hoida und Brautschau

Aus Landschaftsgeschichten
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Heiliger St. Veit, schick uns Scheit,
Heiliger Johaun's, a recht a laung's,
Heiliger Six, a recht a dick's
Heiliger Florian, zünd uns des Haus net au'.
Heiligster St. Andris,
ich bitt dich, lass erscheinen
den herzallerliebsten Meinen,
in seiner Gestalt in meiner Gewalt
in seinem Gewand,
wos er zum Kirchageh aum Sonntag hot aun!
Oh mei' liawe Scheiben,
wohin soll 's di' treiben,
in wos fia' a liawe G'moa'?
Du woaßt schau', wos i' moa'.
Waun boi'd Jakobi wird,
is' wohl a Freid, a Freid,
wia do de Sennerin maht,
grod so voller Schneid.
Auf der Alm Kirtog wird,
tuat 's net olle Tog, olle Tog.
Drum esst's und trinkt's nu' gern,
wos a jeda' gern mog!
Vor da' Tür steht schau friah g'mua',
voll Freid da Bua', da Bua,
mecht' d' Sennerin hol'n zum Taunz,
losst ihr koa' Ruah,
Hirtabua', schnegl no [schnigl?]
lustig dazua, dazua,
Schnegl, i' zoih' de' schau'
morg'n in da' Fruah!

I' reit' daher also fest,
grüß den Bauern und seine Gäst',
waun i' den oan' griaß', den aunda'n net,
mocht der a sau's G'sicht.
Bauer und Gäst' goa' hochgebor'n,
do wo wochst Wein und Korn.
Bäurin, lass da' a' wos sagen,
i' soll de' za da' Hochzeit laden.
Gibst d' a Stückl von da' Henna,
kunnt' i' und der Schimmel recht renna',
gibst a Stückl von da Sau,
tat 's mi' g'frein, liabe Frau,
Kriag i' a' nu' Bier und Wein,
dann, Schimmel, kau'st Juchhe schrein!

Da bin ich herauf gestiegen,
wäre besser, ich wär' unten geblieben,
der Fasching ist ein vertraulicher Mann,
hat all sein Hab und Gut vertan,
er hat vertan sein Hab und Gut,
bis auf einen alten zerrissenen Hut.
Er reist im Land wohl auf und nieder,
was er bekommt, versäuft er wieder,
so spring ich aus dem Kranz,
Musikanten spielt's an lustigen Tanz!

Da kommen die Petersbuben mit ihrem Pflug,
sie wollen auf den Acker fahren
und haben weder Sech noch Scharen.
Drum lasst es euch nicht verdrießen
einige Batzen auszuschießen,
eins zwei drei,
was euer guter Wille mag sei!

Vor'n Druidendruga, Hexenhaxen,
Teufelsbratzen, Zauwarafax'n,
beschützt mich de Hl. Luzia eh,
bis dass i' morgen Friah aufste'h!

Quellen

  • Diethard H. Klein: Wetterregeln, Bauernweisheiten und alte Bräuche. Weltbild-Verlag, 1998. ISBN 978-3-89604-619-2
  • Hans Pichler, Hofedl