Das steinerne Kornmandel

Aus Landschaftsgeschichten
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Das Steinerne Kornmandl 2016
Blick aufs Kornmandl 2016 - von den gesprengten anderen zwei Kornmandl aus
Das Steinerne Kornmandl Juli 2016

G´schichtl

Unmittelbar nördlich des Ortes St. Oswald liegt ein wenig fruchtbarer Grund. Ein Bauer versuchte einst trotzdem sein Glück und begann auf dem Brachland zu säen. Die Saat war dünn und das Korn war mager. Zur Erntezeit schickte er den Knecht und die Magd auf das Feld, um die Ernte einzuholen. Aufgrund der mageren Ausbeute war das schnell erledigt. Sie stellten die paar Garben zu Kornmandeln zusammen und gingen wieder heim. Als der Bauer das Ergebnis der Ernte sah wurde er zornig und fluchte so sehr auf Gott, dass dieser sich das nicht länger anhören konnte. Die gerechte Strafe sollte bald folgen.

Am Tag des Einführens wollte der Bauer die dünnen Kornmandeln mit dem Wagen einholen, um sie zu Hause zumindest als Streu für das Vieh zu verwenden. Doch er hatte sich getäuscht. Als er die Korngarben mit der Heugabel auf den Wagen laden wollte, verbogen sich die Zinken. Der Bauer griff verwundert zu und musste feststellen, dass die verfluchte Ernte zu Stein geworden war.

Auf eben diesem Feld stehen heute noch zwei Steine, die zum Naturdenkmal erklärt wurden. Wer von der Sage weiß, wird in ihnen unschwer zwei Kornmandeln erkennen.

Zielgruppe

alle

Botschaft

Über die Entstehung des "Steinernen Kornmandels", den Kalenderstein bei St. Oswald.

Zusatz-Info

Es steht seit langer Zeit nur mehr ein Kornmandl. Einst sind es drei gewesen (Hinweis Hans Pichler, Hofedl).

Quelle

Fritz Rötzer: Sagen aus dem südlichen Waldviertel. Melk a. d. Donau: Wedl, 1952.

Verfasst von Marlene Palka