Da Jaga und d'Rosl

Waun's grab wird geg'n Ost'n,
in Schlof nu oil's liegt,
do is schau da Jaga
zum Deast mocha g'schickt.

Da erschte Weg is oft
auf d'Oilm za sein Schatz,
do kriagt a zan Fruahstuck
a Muas und an Schmatz.

Drauf mocht a an Juchatza,
das hollt in de Wänd
und druckt sein liab'n Dirndl
ban Furtgeh' nu d'Händ.

"B'füat Gott! Liabe Rosl!"
"B'füat di a Gott! Mei Bua!"
oft is auf der Alm omad
wieda a Ruah.

Und d'Rosl schaut nochi
so laung oi's nua kaunn,
daweu is's schau liacht woarn
und s'Togwer' hebt au'.

Da Jaga,der geht ihr
nu laung um in Kopf,
drauf richt's ihre Haar und
draht's z'saum auf an Schopf.

Ea is hoit a Fescha,
a kernfrischa Bua,
zwoa Aug'n wia'r a Koifuchs,
an Schnauza dazua.

A G'stell wia'r a Tenna,
schei brau auf de Knia,
a Schneid wia da Teufi,
und odraht as wia'r.

Und d'Rosl, Höll sakra!
Is a guat banaund,
De brauchat fian Sunda
koa extarig's G'waund.

Va unt'n bis ob'n
recht schei mollad und voll,
und Äugerl wia d'Keasch'n
a Grüawal aum Kohl.

A Herzal a treu's und
a Liab, so brennhoas,
jo, das a sö üabl
frei z'höff'a net woas.

Jo so Zwoa, wia de Zwoa
de find ma net boid,
kunnst wo da wöll umschau
in Feld, Berg und Woid!

Hans Pichler Hofedl

Aus Salzburger Nockerl von Otto Pflanzl geb.27. Aug. 1865 in Urfahr