Da Blutza
A Blutza woa' friaha' gaunz gewiss
fia' 's Ess'n und Fuada wos gaunz wichtig's.
So hot ma jede G'stett'n und Stauna'kowi' g'nutzt
und a' a jede Leit'n a' aufputzt,
mia hot ollas rundumadum va'wend't,
a Va'wiast'n hot ma do net 'kennt.
So hot ma d' Blumbas oi'weu' wieda g'numma',
und de woa'n a' guat und g'sund.
Mia hot Blumbas-Kernd'l in Fruihjoah' ei'g'legt,
so hot ma de Blutza in Auswerts schau' va'steckt,
und woa'n daun de Bliah' amoi' do,
do woa' daun a jeda' z' Tod froh.
Es woa' a jede Togwehrarin
z' Tod froh, waun wo a poa' Blutza woa'n drin'.
Waun ma wos g'hobt zan Ess'n daun,
dass wea' wo hi'greifa' kaun.
A' Stockbauh'l woa'n do g'frogt,
waun ma wo a poa' Staud'n g'hobt hot
und mia kau' se' s' va'n Krautackerl hoi'n,
do woa' a Bau'l g'frogt und a' Fisoi'n!
Zusatzinfos
- Blutza' = Kürbis
- Fuada' = Futter
- G'stett'n = landwirtschaftlich ungenutzter kleiner Abhang
- Staunakowi' = mit Sträuchern oder Wäldchen bewachsener Steinhaufen oder steinige Anhöhe
- Leit'n = Hang
- rundumadum = rundherum
- va'wend't = verwendet
- va'wiast'n = verwüsten, kaputt machen
- Blumbas = Kürbis
- Kernd'l = Körner, Samen
- Fruihjoah' = Frühling
- Auswärts = Frühling, März
- Bliah' = Blüten
- Togwehrerin = Tagwerkerin, Taglöhnerin
- hi'greifa = verwenden, nehmen, sich bedienen
- Stockbau'l = Stockbohnen
- Staud'n = Sträucher
- mia kau' se' s' = man kann sich sie
- hoi'n = holen
- Bau'l und Fisoi'n = Bohnen und Fisolen (Schnittbohnen)
Quellen
Hans Pichler, Hofedl