A Bremaschmia
Friaha hot's gebn de Bremaschmier,
de woa guat fia a jeds Zugtier.
Woa 's oag mit de Brema daun hot ma gnuma d' Schmia,
daun woan s' ruahi' de Ross, Oxn oda Kia.
Do kimmt a Weanarin auf Summafrische aufs Laund,
schmeißt se umadum ois het ses net banaund,
natirli' san daun ia de Brema,
noch an Randl gaunz schnö schau kemma.
Sie frogt an Bau'n: "Hern s', Sie, was gibt es da für Mittl,
mich stechen diese Bremsen überall - auch unterm Kittl".
Nau, nau tuat der Bau' daun brumma:
"Schmiast da hoit a Bremaschmia uma"!
"Wie", sogt de Stadtfrau keck:
"Ist das bestimmt auch wirklich nett?".
"Jo, jo", sogt da Bau' daun drauf, "is schau guat,
de Stodtleit haum hoit a vü' z' siaß' Bluat".
Auf oamoi hot de Weanarin koa Zeit,
und davau' is des Stodtweiwaleit.
Da Bau' denkt se: a net schlecht,
mia is a va mir aus recht.
A poa Tog späta, des Wetta schlogt um,
vazog'n hot se schau de Sunn,
da Bau' foat o noch an Randl
mit an schenan G'wandl.
Er foat mitn Postauta noch Ybbs in d' Stodt,
weu ma ba uns jo koa Eisnhaundlung hot.
Fia d' Wirtschoft hot a braucht an Kreu
und a Kloanigket va da Apothekn fia sei Wei'.
Da Bus dea wiad schei laungsaum voi,
de Leit san net olli va do, san a va Oswoi',
es huckt se za eahm des Weana Wei'
und mendt nem eahm dahi a weu.
"Eine Schlechtigkeit, diese Bauern,
wollen uns für blöd anschauen.
Dieser Bauer mit der Bremsenschmiere sagt,
das dies auch ein jeder Mensch vertragt".
Do sogt da Bau': "A geh a goa,
wos mochst daun do fia a' Gschroa,
vatrog'n tuat 's a jeda einigermoß'n,
nua nochher muast de hoit guat wosch'n!"
Zusatzinfos
- Bremaschmia = stinkende Schmiere für Zugtiere, um Ungeziefer wie Bremsen zu vertreiben
- Brema = Bremsen (Fliegen)
- Viecha = Ungeziefer
- Raund = eine Weile
- net beinaund = nicht beisammen, zerstreut
- Kittl = Kleid
- Bau' = Bauer
- Stodtweiwaleit = Stadtfrau, Dame
- Gwandl = Herrenrock
- Kreu = Mistkralle
Quellen
Hans Pichler, Hofedl