Schind'l'aum Doch

Aus Landschaftsgeschichten
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So hot ma friaha' g'sogt
und de Kinda' hau'm üwa' des 'klogt .
Mia' hot so maunches goa' net kennt' ,
waun' wo a Find'lkind ummadum' is' g'rennt' .
Suach'st wo oan' , dea' is' wo gebor'n ,
owa ea' kau' da koan Taufschei' net zoag'n .
Za'n Kinda' kriag'n haum's in a' aundr'e Pfoa' miass'n gei'h ,
weu in den' Haus deaf's s'Kind'l net auf d'Wölt kemma sei'.
Au'g'numma is des Kind'l woa'n aus da Stodt' ,
dea' wos koan Vota' und koa Muata' g'hobt' hot .
Woa de Bei'rin a recht a guat's Leit' ,
mit fünf Joa'h hot se Hoitabua und Kuch'lmensch recht g'freit' .
Woa owa de Beir'n ei'zog'n und va'gräm't oiweu',
do haum's de Kinda ' nia g'hobt in den Haus recht schei'.
Woa'n de Kinda van Jugendaumt zua' teu't , hot's a Gö'd do geb'n
dass de Kinda' haum a G'waund und a' schenas' Lebe'n .
Nua' haum's de eig'nen Kinda' g'wand't recht fei'
und ba de Au'gnumman kau' s'G'waund kau's des' oide' sei' .
Is' o'wa a Bei'rin zeit'li' g'storb'n ,
daun' is' oft a tichtige' Dirn' aufg'stig'n und Bei'rin woa'n .
Hot' owa' a' Bau' net' recht laung' g'lebt ,
do woa' de' Bei'rin froh ,da's da ehemolige Hoitabua' ois Bau do is' g'wes'n .
Des Heirat'n hot recht schnö' oft miass'n sei'
weu' des Leb'n hot jo miass'n wieda wei'ra geh'
Hot' daun späta oana wos g'sogt ,wia des' woa' dano'h ,
haum's wieda g'sogt':" Schind'l au'm Doch '" !

Schind'l au'm Doch = Ein Ausspruch über was man nicht reden wollte früher
Find'lkind = aus Armut oder Angst abgelegte Kinder
Angenommene Kinda' = Kinder wurden oft angenommen und haben Geld vom Jugendamt bekommen
Hoitabua' mit 5 Jahren = Hüterbub
Kuch'lmensch' = Mädchen zum aufpassen für Kleinkinder und Küchenhilfe
ei'zog'n = sehr sparsam [klug]
va'grämt = mit nichts zufrieden
zua'teu't = zugeteilt vom Jugendamt
g'wand't = gewandet angezogen
tichtige' Dirn = Tüchtige Magd
Bau' = Bauer Landwirt