Die Schatzkiste vom Mandlgupf

Aus Landschaftsgeschichten
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Panorama Pöggstall – Mandlgupf. Foto: Anneliese Gierer
Schatzkiste mit den Schätzen vom Mandlgupf. Foto: Anneliese Gierer


G’schichtl

Das Wahrzeichen der Gegend um Pöggstall ist der Hinterberg mit dem markanten Mandlgupf. Der Sage nach ist das Innere des Berges hohl und birgt die köstlichsten Schätze, über die Bergmännlein wachen.

Diese sind den Menschen wohlgesonnen und haben veranlasst, dass die NaturvermittlerInnen ein Schatzkästchen finden. Ich, eine Pöggstaller Natur- und Landschaftsvermittlerin war die Glückliche, die dieses Kästchen gefunden hat. Es beinhaltet eine „Schatzkarte“ mit der geologischen Aufschlüsselung der Landschaft rund um Pöggstall.

Auf der Suche nach den irdenen Kostbarkeiten begann ich meine Schatzsuche in der Gegend rund um Pöggstall. Auf dem Weg hinauf zum Mandlgupf entdeckte ich eine etwa 4 m hohe Wand, geformt aus großen Platten. Schöne Steine, abwechselnd schwarz und weiß: Gneis mit Amphibolitlagen, so der Fachausdruck auf der Karte. Ein Gneis-Amphibolit-Fundstück wanderte in meine Schatzkiste. Marmor – metamorpher Kalk ist auf der Karte im Bereich des Mandlgupf und in nördlicher Richtung ersichtlich. Mein Weg führte mich daher weiter nach Loibersdorf, wo jahrhundertelang in Kalköfen Marmor zu Branntkalk umgewandelt und bis nach Wien und Linz gehandelt wurde. Ein Marmor-Fundstück wanderte in meine Schatzkiste. Hinauf Richtung Braunegg nach Strassreith verrät tiefschwarzer Boden das Vorkommen von Graphit, mein nächstes Fundstück, gefolgt von einem Lehm-Fundstück und einem Schotter-Fundstück. Das Schotter-Fundstück stammt wohl aus der ehemaligen Urdonau, die vor ca. 20 Millionen Jahren durch das südliche Waldviertel geflossen ist!

Zielgruppe

Ab 6 Jahren Anwendung: ganzjährig

Botschaft

All diese Untergrundgesteine, die auf der Schatzkarte eingezeichnet sind, konnte ich in der Natur draußen finden. Sie liegen seither wohlgeordnet in meinem Schatzkistchen und sind mir eine große Hilfe dabei, meinen Gästen einen „Blick in die Tiefe“ der Landschaft rund um Pöggstall zu gewähren.

Quelle

Autorin: Anneliese Gierer

Co-Autorin: Eva Mayer