Des Brechl'n

Aus Landschaftsgeschichten
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G'schichtl

In da Wintazeit,
wauns draust stuamt und schneibt,
do haums zan brechl'n d' Stum ausgramt
de Flochsbinkln in de Stum trog'n tan ,
d Hoaroi is in da Stum aufgstöt,
das ma ois ba da Haund daun het.
An Hechlbock a nu dazua
und daun gibt's Oawat gmua .
Zerscht is a moi brechlt woan
und daun is ma üwa d Hechln mitn Werch driwa gfoan,
bis das des brochane Hoiz gaunz kloa ,
aus de Flochsfasan heraustn woa.
Des Hoa woa daun des Endprodukt
auf des geht daun da Naum Hoa zruck .
A so a Brechltog woa muads stoak via d Leit
und trotzdem woas a scheine Zeit,
da Obschluß woa da Rockataunz ,
der vü Oawat, der derf a in de Baunstubn zan Taunz .
Des Hoa woa za an Bingl gmocht
und waun a so a Ernte do ghengt is ,des woa a Procht .
Weita geht's mit da Spinnerei
do lon i eich zan next'n Gedichtl ei!

Quelle

Hans Pichler, Hofedl

Zusatz-Info

Brechln =zum Brechen des Flachses //

Stum = Stube//

Floxbinkl = gebundener Flachs//

Hoarroi = Brechelrolle für Flachs//

Hechelbock = Holzgestell mit montirten Hecheln//

Hechl = Holzbrett mit vielen spitzen Eisen im Kreis angeordnet zum Auskämmen des Flachsholzes//

Oawat = Arbeit //

Brechln = brechen des Flachsstrohes//

Hoiz = Holz //

Hoa = Flachsfasern zum Spinnen vorbereitet//

Stoak = Stark //

Rocka = Stange mit drei Füssen und oben ein spitzer Dorn zum aufstecken von Schafwolle und Flachs//

Werch = wirre Rohfaser vom Flachs vor dem auskämmen //