Das "Vieh hüten" - Erinnerungen aus meiner Kindheit

Aus Landschaftsgeschichten
Version vom 25. März 2017, 23:43 Uhr von Rosemarie P (Diskussion | Beiträge) (Die Seite wurde neu angelegt: „ ==Das „Vieh hüten“- Erinnerungen aus meiner Kindheit.== Diese tägliche „Pflichtaufsicht“ der Kühe und Jungtiere hatte für mich Schöne, aber au…“)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen


Das „Vieh hüten“- Erinnerungen aus meiner Kindheit.

Diese tägliche „Pflichtaufsicht“ der Kühe und Jungtiere hatte für mich Schöne, aber auch weniger schöne Seiten. Bei Regenwetter mochte ich diese Tätigkeit gar nicht, weil die Zeit von ca. zwei Stunden wie eine kleine Ewigkeit mir vorkam. Aber nach einer Schlechtwetterperiode folgte die Zeit der heranwachsenden Schwammerl und Pilze in dem angrenzenden Wald, deren Plätze mir längst vertraut waren. Manchmal war das Sammelergebnis so groß, sodass ich Mühe hatte diese auch unversehrt nachhause zu bringen. Gerichte von Eierschwammerl, Steinpilze oder Parasol sind wahrlich eine Köstlichkeit.

Einmal hatte ich dabei ein Erlebnis, wovon ich nachts noch   träumte. In meiner Euphorie beim Schwammerl sammeln, hatte ich  in gebückter Körperhaltung völlig übersehen, dass eine Ringelnatter vor meinen Augen sich aufhielt und gerade dabei war, eine  Maus „hinunterzuwürgen.“ Ich wusste, sie wird mir nichts antun, wo sie doch gerade mit ihrer Mahlzeit so beschäftigt war.

Sehr vielfältig waren auch die Blumen und Pflanzen die auf dieser natürlichen Wiesenfläche heranwuchsen. Hatte ich wieder eine, mir unbekannte Blume entdeckt, pflückte ich diese ab und nahm sie mit in die Schule, damit sie der Klassenlehrer für den Unterricht in Naturkunde ihrer Bestimmung zuordnen konnte. Einmal war der Lehrer mit meiner mitgebrachten Pflanze, trotz Fachliteratur überfordert. Erst Jahre später habe ich meine Kenntnisse im pflanzlichen Bereich erweitert und ich vermute heute noch, dass es sich damals um eine Malvenart handelte. Auch kam ich sehr ungern an einer Stelle vorbei, die für mich so fast wie eine Höhle aussah und doch keine war, weil es eher einem schmalen Tunnel ähnelte. Es waren rundum riesige Granitblöcke, eine Wand fast senkrecht. Im Inneren stand ein Pflug oder ein sonstiges Gerät für Ackerbau, welches für ein Ochsengespann verwendet wurde, und an diesem Platz witterungsfest untergebracht war. Von dieser Höhle hatte ich Angst, weil sie auf mich so unheimlich wirkte. Nach den 1962er Jahren wurden diese Weideflächen von den Besitzern, vulgo „Gansberg“ in Kapelleramt, die ein Anwesen in Ysper käuflich erworben hatten, so nach und nach aufgeforstet. Zusatzinfos: Die Begegnungen in unserer Natur sind so reich an unvergesslichen Erlebnissen. Bewahren wir dieses kostbares Universum, wir haben NUR diese eine ERDE!