Ziegelöfen des Yspertales

Aus Landschaftsgeschichten
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Im Yspertal gab es bis ins vorige Jahrhundert vier Ton- und Lehmgruben und Ziegelwerke.

Am längsten blieb das Ziegelwerk und Brennerei Leo Miedler auf der Heide, und diese war auch das bestausgerüstete Ziegelwerk mit der besten Ton- und Lehm-Qualität im Yspertal. Der Ton wurde auch in der Tonwarenerzeugung in Ysper verwendet. Herr Norbert Pluharz war Ofensetzer und Hafnermeister seine Gerätschaften und Erzeugnisse kann man heute noch im Heimatmuseum besichtigen.

Weitere Ziegelwerke waren oberhalb von Hofedl / B36 (Ziegelwerk und Brennerei Gilber) entstanden, wahrscheinlich als Hofedl gegründet und die Nachbarhäuser gebaut wurden.

Die nächste Ziegelei war östlich der Höllmühle, unter den Besitzern Gebrüder Reithner, letzter Inhaber war Franz Reithner mit einer großen Loamgruam.

Die vierte Ziegelei war in Altenmarkt im Graben, die Besitzer waren Familien Landstetter am Marktplatz, heute Altenmarkt 3. Nach der Auflassung der Ziegelei im Graben wurde entlang der B36 eine Schlackenziegelei errichtet, auf der bis in die sechziger Jahre 6er-Block produziert wurden.

In allen vier Ziegeleien wurden Handschlagziegel erzeugt. Zuerst wurden die Ziegel im Ausmaß von Zoll (Länge ca. 11 oder 12 Zoll, Breite 5 Zoll und Höhe 2 Zoll) geschlagen.

Die Stempel für den Aufdruck wurden aus Holz gemacht und am Ziegelmodl befestigt:

  • IM = Ziegelei Ignaz Miedler
  • ML = Ziegelei Leo Miedler
  • G = Ziegelei Gilber
  • GR = Ziegelei Gebrüder Reithner
  • FR = Ziegelei Franz Reithner
  • IL = Ziegelei Ignaz Landstetter
  • FL = Ziegelei Franz Landstetter

Handschlagziegel machte man nur als Vollziegel und wurden gebrannt in den Ziegelöfen.

Zusatzinfos

  • 1 Zoll (englisch inch) = 2,54 cm (Daumenbreite); bis 1875 war das Wiener Zoll in Gebrauch (2,63 cm)

Quellen

Hans Pichler, Hofedl

Siehe auch