Woich

Aus Landschaftsgeschichten
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In Oit'nmoakt hot 's vü' 'brennt,
und Gö'd hot domoi's kam oana' 'kennt.
Za da Herrschoft san s' gaunga um an Kredit,
de haum g'sogt: "owa' ohne Sichaheit geht 's do ni't".

Mit dreihunda't Joch Woi'd,
des hot an jed'n g'foi'n,
aufg'stö't woa' da' Va'trog,
dass s' außa'kemma' san' aus da Not.
Da Herrschoft eah' Recht,
dea' woa' fia' de G'moa' Oit'nmoa'kt net schlecht.

De Zeit woa' schau' laung,
und 's Gö'd woa' a' schau' banaund',
de Zeit woa' a' daun um,
wo ma z'ruckzoih't de Summ'.

Da G'moa'rot woa' üwa' d' Woich unta'wegs,
in d' Woich nu' schnö', za da Üwa'gob' do g'legt 's.
Owa' es woa'n a poa' Spitzbua'm do drin',
de hau'm mit 'n G'moa'rot nix Guat's do im Sinn.

Da Rausch woa' sei' Not,
wo a d' Zeit fia' de Üwa'gob va'samt hoi't hot.
In Pers'nberga' G'schloss sog'n s': "des Gö'd kau'st da g'hoit'n,
da Woi'd is' uns schau' zuag'foi'n,
du bist schau' z' spot fia die G'moa',
und d' Schui'd host du alloa'!

Zusatzinfos

  • G'moa' = Gemeinde
  • G'moa'rot = Gemeinderat
  • De Woich, früher eine Walk-Mühle zur Verarbeitung von Schafwolle, dargestellt schon in der Josephinischen (Ersten) Landesaufnahme, war ein Wirtshaus oberhalb der Haslau (südlich von Altenmarkt im Yspertal), östlich des Gehöfts Schaufelboden und oberhalb der Alten Straße vor über hundert Jahren. Die Woich lag bereits (so wie Schaufelboden) jenseits des Grenzbachs Unterbichlbach, früher evtl. Rothbach (?) genannt, und damit in der Gemeinde Hofamt Priel. Im Franziszeischen Kataster ist die Woich ohne Namen als Bauparzelle 4 (schwarze Schrift) in der Wiesenparzelle 253 (rote Schrift), jeweils Katastralgemeinde Hofamt Priel, zu sehen. Der Unterbichlbach trieb wohl die Walk-Mühle an. Von den Gebäuden sind heute nur mehr die Grundmauern zu sehen.
  • Pers'nberg = Persenbeug an der Donau (Habsburgisches Schloss, Herrschaftsverwaltung)

Quellen

Hans Pichler, Hofedl