Wie die Bären auf den Himmel kamen

Aus Landschaftsgeschichten
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G'schichtl

Kallisto war eine der Gefährtinnen der Jagdgöttin Artemis. Als solche musste sie versprechen, sich grundsätzlich nicht mit Männern einzulassen und stets keusch zu leben. Sie galt als wunderschöne Frau und eines Tages verliebte sich der Hauptgott Zeus unsterblich in sie. Er kannte ihr Gelübde; um sich ihr zu nähern, musste er sich eine List einfallen lassen. Er verwandelte sich in die Gestalt der Jagdgöttin Artemis und begann Kallisto zu umarmen und zu liebkosen. Als diese den Betrug bemerkte, war es schon zu spät, Kallisto wurde schwanger. Sie versuchte ihr Geheimnis für sich zu behalten, doch flog die Schwangerschaft beim Baden im Fluss auf. Eine schwangere Jagdgefährtin konnte und wollte die Jagdgöttin Artemis nicht dulden, Kallisto wurde daher verbannt. Doch damit nicht genug. Als Kallisto ihren Sohn Arkas gebar, wollte Hera, die eifersüchtige Frau des Gottes Zeus, Rache an ihr nehmen. Sie verfluchte die ohnehin schon gestrafte Kallisto und verwandelte sie in eine Bärin, die ihr Dasein von nun an im Wald fristen musste. Ihr Sohn Arkas wuchs bei den Menschen auf und wurde zu einem jungen Mann. Als dieser im Wald auf die Jagd ging, erkannte Kallisto ihren Sohn sofort. In blinder Freude lief sie ihrem Sohn entgegen. Doch dieser konnte seine Mutter natürlich nicht erkennen und hetzte die Jagdhunde auf sie. Als er seinen Bogen spannte, um Kallisto zu erlegen, griff im letzten Moment Zeus in das grausame Geschehen ein. Er beendete den Fluch seiner Gattin Hera und versetzte alle Beteiligten an den Himmel, womit sie Unsterblichkeit erlangten. Noch heute können wir beobachten, wie „Großer Bär“ und „Kleiner Bär“ gemeinsam täglich einmal um den Polarstern ziehen. Dabei werden sie vom „Bärenhüter“ und den „Jagdhunden“ begleitet.

Zielgruppe

Kinder und Erwachsene.

Botschaft

Kleiner Wagen als „Lichtverschmutzungs-Indikator“:

Großer Bär und Kleiner Bär sind heute besser bekannt als „Großer Wagen“ und „Kleiner Wagen“. Da sie das ganze Jahr über zu sehen sind, nennt man sie auch Zirkumpolar-Sternbilder. Der Kleine Wagen ist aus lichtverschmutzten Städten nur schwer zu entdecken. Lediglich 3 von 7 Sternen, die letzten beiden Kastensterne (sie werden auch die Hüter des Poles genannt) und der Polarstern sind auch von Städten aus zu sehen. Der Kleine Bär kann daher auch als Indikator für natürliche Nachtlandschaften dienen, wie wir sie zum Beispiel im Waldviertel oder den Ostalpen vorfinden.

Zusatz-Info

Frage an Kinder

Warum haben die Bären am Himmel einen langen Schwanz, obwohl irdische Bären nur ein kurzes Stummelschwänzchen tragen? Als der Hauptgott Zeus die beiden Bären zum Himmel schleuderte, packte er sie beim Schwanz. Um ordentlich Schwung zu nehmen drehte er sie mehrmals über dem Kopf um sie dann im richtigen Moment loszulassen und auf die passende Stelle am Himmel zu schleudern. Dabei wurden die Schwänze lang gezogen!

Sternenhimmel als Werkzeug

Der Sternenhimmel diente den frühen Menschen als ein wichtiges Werkzeug, das sie gut zu nutzen wussten. Heute ist dieses Wissen nur noch wenigen bekannt.

  • Größtes Bilderbuch der Welt: Am Sternenhimmel tummeln sich zahlreiche Figuren, zu ihnen erzählte man sich am Lagerfeuer Geschichten mit Themeninhalt „Blood, Sex, Crime“, da hat sich bis heute nichts verändert.
  • Kompass: Der Polarstern steht exakt im Norden und gilt als genauer Kompass.
  • Uhr: Die Verbindung vom Polarstern zu den beiden hinteren Kastensternen im Großen Wagen dient als riesiger Stundenzeiger, der in 24 Stunden eine Runde dreht.

Augenprüfer in der Deichsel des Großen Wagens

Dicht neben dem mittleren Deichselstern Mizar steht ein kleines Sternchen, genannt Alkor oder „Reiterlein“. Dabei handelt es sich um den berühmtesten Doppelstern für das freie Auge. Der Abstand beträgt 12´ Bogenminuten. Wer ihn sehen will, braucht gute Augen.


Quelle

  • Griechische Mythologie
  • Astrostation Hochbärneck.
  • Aufgezeichnet von Gerald Pfiffinger