Streirecha

Aus Landschaftsgeschichten
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Herbstlaub am Waldrand. Foto: Christian Nagl


G'schichtl

Vor 55 Johr beim Zeitlhofer in der Roten Au
is nu streig'recht worn, oba ganz genau.
Am Koinberg aufi gonga sama in Herbst,
won 's La drucka woar und gans sche verfärbt.
Wir Kinder hom a Gaudi g'hobt dabei,
mir san umanond kuglt in da Strei.

Iwa d'Leitn owi homa's donn grecht,
unt is a Haufa woarn - gor net so schlecht.
Unt' am Weg homa's am Loatawogn gebm,
es is a fü obig'foin danebm.
Oba 's meiste woar obm afn Wogn,
und 's Roß is mit'n Loaterwogn in d'Streihittn g'fon.

Im Winter is 's Stroh z'weng g'woarn zan einstran für'd Kia,
des Buchanlab homa donn gnuma dafür.
Jo heut gang des nima, Biobauern wearn jo kontrolliert,
donn wurdat sofort de Förderung gsperrt.

Zielgruppe

Volksschule plus

Broschüre: "ab 10 Jahren"

Anwendung: Herbst

Botschaft

Beispiel für traditionelle Ressourcennutzung

Zusatzinfo

Streirecha, also das Streurechen, war jahrhundertelang eine wichtige Ressource in der Stallhaltung. Besonders das langsam abbauende Buchenlaub war begehrt und vor der Bestandesumwandlung in Fichtenwälder im südlichen Waldviertel leicht verfügbar. Heute ist das Ausrechen der Laub- und Streuschicht ähnlich wie die früher übliche Beweidung des Waldes durch das Forstrecht verboten. Durch das Streurechen verändert sich die Remineralisierung des Bestandesabfalles und die Bodenvegetation dramatisch.

Quelle

Original von Johanna Hinterndorfer, St. Oswald