Schlüssel zum Himmel

Aus Landschaftsgeschichten
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Die Gold-Schlüsselblume ist besser unter ihrem volkstümlichen Namen "Himmelschlüssel" bekannt. Foto: E. Mayer

G’schichtl

Eine unüberschaubare Zahl an Schlüsselblumen sticht jenen Wanderern ins Auge, die über die Nord-Ost-Hänge des Hochjauerling Richtung Mühldorf Ende April bzw. bis Mitte Mais unterwegs sind. Diese Gold-Schlüsselblume – Primula veris - umgangssprachlich „das Himmelschlüsserl“ besticht durch ihre glockenförmig, goldgelben, innen mit orangefarbenen Flecken versehenen Blüten. Der Kelch liegt der Krone nicht an, er macht vielmehr den Eindruck wie ein zu groß geratenes Kleidungsstück. Die an der Unterseite graufilzig behaarten Blätter bilden eine kompakte Grundrosette. Da die Blütendolde einem Schlüsselbund ähnelt, hat sie ihren Namen einer christlichen Legende zu verdanken, die besagt, dass Petrus der Hüter der Himmelspforte seine Schlüssel auf die Erde fallen ließ und dort an dieser Stelle soll das „Himmelschlüssel“ aufgewachsen sein und sich verbreitet haben. Seither sperren die Primulas den Frühling auf.

Zielgruppe

Botanisch interessierte Personen, Naturliebhaber

Botschaft

So manche Pflanze bekam ihren Namen durch „himmlische Botschaften“.

Zusatz-Infos

Die Schlüsselblumen, die ursprünglich in ganz Europa wild wuchsen, gedeihen auf mageren Wiesen, auf Waldlichtungen und an Heckensäumen. Auch wenn sie örtlich in größerer Zahl auftreten, gelten sie mittlerweile als vom Aussterben bedrohte Art. Die besonders in den Wurzeln enthaltenen Saponine gelten seit jeher in der Volksmedizin als Schleimlöser bei Husten. Hildegard v. Bingen sah in der Pflanze eine Blume, die ihre Kräfte besonders von der Sonne erhält und empfahl sie gegen die Melancholie des Menschen. Sie entspannt bei Stress, seelischer Anspannung, Nervosität, Aufregung und Schlaflosigkeit und öffnet das „dritte Auge“.

Quelle

Eva Mayer