Mozart und sein Vogel Stahrl

Aus Landschaftsgeschichten
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G'schichtl

Es ist unter den vogelkundlich bewanderten Menschen allgemein bekannt, dass Stare ohne Schwierigkeiten Umgebungsgeräusche in ihr Repertoire aufnehmen können und schon einmal einen Handy-Klingelton, einen Signalton oder schlichtes Schlüsselrasseln in ihren Gesang einbauen. Das konnte auch Joannes Chrysostomus Wolfgangus Theophilus Mozart, genannt Wolfgang Amadeus, erleben, als er 1784 für 34 Kreuzer einen Star als Stubenvogel erwarb, den er wenig einfallsreich „Stahrl“ nannte. Der gelehrige Vogel konnte schon nach kurzer Zeit das Rondothema aus dem Klavierkonzert Nr. 17 in G-Dur nachpfeifen und er korrigierte den großen Mozart sogar, indem er anstelle der Note g immer ein gis intonierte. Da Mozart das Werk schon veröffentlicht hatte und außerdem kein Starenrevier abgrenzen wollte, blieb er bei seiner ursprünglichen Version, notierte aber, nachdem er seinem Star lange und aufmerksam zugehört hatte, rührenderweise auf das Notenblatt: Das war schön!

Zielgruppe

Jedermann

Botschaft

Der Vogelgesang ist nicht in Stein gemeisselt! Je aufwendiger die Melodie vom Star gestaltet ist, desto größer sind seine Chancen am Heiratsmarkt.

Zusatz-Info

Mozart hielt immer wieder Stubenvögel, denen er viele Freiheiten zubilligte. Als "Stahrl" starb, lud er Trauergäste ein und verfasste ein ergreifendes Abschiedsgedicht.

In der Natur kann man den Star, ein Höhlenbrüter, aus Baumhöhlen oder Felspalten huschen sehen. Er nimmt auch Hohlräume jeder Art an Gebäuden und auch Nistkästen als Brutplatz an. Der Star ist einerseits ein Fruchtfresser, sehr zum Missfallen der Weinbauern, andererseits vertilgt er in den Obstgärten und im offenen Kulturland fleißig Insekten.

Quelle

Original von Georg Schramayr