Mistkrähen

Aus Landschaftsgeschichten
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G´schichtl

Ein Bauer fuhr den ganzen Tag mit seinem Mistschlitten auf seinen Acker, wo er im Frühjahr seine Kartoffel einlegte, ca. ein Joch.

Sofort waren die Krähen zur Stelle und ließen sich nicht verjagen. Er nahm am Nachmittag eine Rattenfalle mit und richtete sie auf, von dieser Zeit an ließ sich keine Krähe mehr sehen. Man sieht: eigentlich ist eine Krähe sehr intelligent.

Man sieht auch, wie die Krähen auf den Straßen und Plätzen die Nüsse aufschlagen: sie fliegen mit der Nuss im Schnabel in die Höhe und lassen sie auf harte Flächen fallen und fliegen zur aufgeschlagenen Nuss, um sie zu verspeisen.

Man sollte zur Krähe Krauh sagen, denn sie kennen viele Schliche in ihrem Leben - so machen sie oft Vogelstimmen nach, wenn sie sich irgendwo einen Vorteil herauspicken.

Ein Sprichwort sagt: "Brauchst nua schau, wia mocht 's da Krauh!"

Zusatzinfos

  • Joch = veraltetes Flächenmaß, nämlich die Fläche, die man an einem Tag mit zwei an ein Joch angeschirrten Ochsen pflügen kann; in Österreich: 5755 m² (40 x 40 Klafter = 1600 Quadratklafter); das englische acre (4047 m²) hat den gleichen Hintergrund

Quellen

Beobachtet und erzählt von Ignaz Leonhartsberger, Altenmarkt

Aufgeschrieben von Hans Pichler, Hofedl