Kornleg'n im Hoibarn

Aus Landschaftsgeschichten
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G'schichtl

Steht des Kornfadl aum Tenn "Gott sei Daunk",
muasst ban Bindbam aufmocha den Glaung
und des Heisäu tuast glei zaum, weu sunst host an Ritthauffa
und den kaust ban Heisäu goa net braucha.
Ban o'llan woa a Stoaka auf'n Wog'n
und in Kornstock oana dea hot de Goab'n g'schmissn oda trog'n
und oana dea hot g'legt,
dass recht vü einigeht.
In Stumpf noch außn des woa guat,
weu sunst woa 's Kerndl fuat.
Weu da Stodl woa hoit oiweu z'kloa',
do woa trettn und fest zuwi stecka oiweu a guats Toa',
Mia hot jo nua an Hoibarn neman Tenn g'hobt in da Noh',
ban Maschindreschn woa des schware Troad daun a glei do.
Auf da aundan Seit'n woa des Hei,
da Plotz woa weng und sunst woa a nix frei,
des Stroh woa daun aum Hittnbodn,
oda sunst wo ban Doch do drobn.
Koan' und Woaz' des is boid Drosch'n woan,
weu daun hot ma mit'n Howanheigna z'toan!

Zusatzinfo

  • Hoibarn = Die linke oder rechte Seite von der Tenne im Stadl
  • Glaung = Zum Binden des Bindbaumes ein Knopf, der aufgeht, wenn man beim Seilende anzieht
  • Heisäu = Seil zum Binden der Heu und Getreidefuhren
  • Ritthauffa = Durcheinander beim Heuseil
  • Stadl = Wirtschaftsgebäude aus Holz zum Lagern von Heu, Getreide und Stroh
  • Troad = Getreide
  • Koan = Roggen
  • Woaz = Weizen
  • Howanheigna = Hafer trocknen, am Acker umkehren[stürzen] mit einem Rechenstangel vor dem Nach-Hause-Führen mit dem Leiterwagen

Quellen

Hans Pichler, Hofedl