Köhlerei: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Landschaftsgeschichten
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Die Holzkohlen wurden mit Ochsenkarren bzw. Pferdefurwerken nach Ysperdorf transportiert und wurden zur Eisenverarbeitung
 
Die Holzkohlen wurden mit Ochsenkarren bzw. Pferdefurwerken nach Ysperdorf transportiert und wurden zur Eisenverarbeitung
 
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* Koi'stott'n = Kohlstatt, Fläche auf der die Kohlenmeiler errichtet wurden
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* Empa = Eimer
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* Grassatäst = Äste aus Nadelholz
  
 
==Quellen==
 
==Quellen==

Version vom 13. Februar 2017, 00:37 Uhr

G'schichtl

Wos i' mi' erinna'n kau aus friahara Zeit,
in meina jüngst'n Kindheit,
do hot's de Koi'stott'n geb'n,
es woa doat ollas schwoaz, des woa fia mi koa Leb'n.
I' glaub' g'raukt hot's do wochanlaung
und a schwoaza Mau', hot do umtau .

A so a Koistott' woa meist'ns nema'n Boch,
in da Prannleit'n und ban' Haumma'baun' do woa des noch.
I' woas nu wia mia Buama schau gaunga san,
wos de Leit'do haum so dau'.

A' Loata hot a g'hobt dabei
und a Koi'hitte'n de woa goa net fei'.
Aus Schwattling und Lohrind'n woa des Doch,
d'rin woa a Bettstodt, Tisch,a 'Ofa und Werkzeig' fia sei' Foch.

Zerscht hot as g'leg't de Scheita' auf an Zoa
und daun hot as rundumadum au' g'loat,
in da mitt'hot a g'mocht' an Kamin,
zan Fei'l mocha in da Mitt'n d'rin.
So hot a oiweu d'Scheita zuwi g'loat,
bis das da Koihauffa schei broat,
mia hot a a scheine Kuppi' g'mocht,
do hot ma nu a poa' Stöss auf'i brocht.

Rund mocha und schei va'legt
und zan Schluss daun guat o'deckt.
Mit Staud'na und Grassatäst,
mit'n Ros'n und Moos, des is' Raudoch g'west'.
Daun san auf'd Grassatäst Erd'n und Kohl'nstaub g'schaufet woan,
so is da Kohl'nmeila luftdicht woan
a Logafeia hot ma g'mocht daun so neb'n bei,
wu zan au'brenna braucht ma' Gluat und Fei'
Zugluckan hot ma a nu braucht,
dass schei laungsaum brennt und rauckt.
Hiatzt is a mit Spa'l und Kloahoiz auffi greut za da Lucka,
duat d'Spa'l owi au'brenna mit da Gluat do muas a se owi bucka.
Des Kloahoiz auf de Gluat
und de grosse Luka de wiad mit an Blechdeckl'zua.
Ob'm hot a a poa Lukan g'mocht,
so hot a de Koistott' zan glos'n brocht.

Hot da Kohlhauffa laungsaum zog'n
und san koani Funk'n g'flog'n,
des woa in Köhla' recht,
daun woa sei Oawat goa net schlecht.

Hot de Kohl daun ruahi g'rauckt
und goa net wo pfaucht,
daun woa ollas guat
und schei laungsaum hot g'lost de Gluat.
A weu a Empa Wossa g'richt,
das net no wos schlecht's g'schiacht.

Daun hot da Köhla' amoi probiert,
ob de Koi a richti wia'd ,
waun des daun ollas passt ,
daun kimmt owa Erd' und Grasst
und daun wiad g'losch'n de Koi ,
weus jo net vabrenna soi'.
So hot da Köhla' sei gros' Werk voi'brocht
und ea zan Hümmi schaut und Daunkschei sogt!

Zielgruppe

Botschaft

Zusatzinfo

Köhlerei als Nebenerwerb. Es gab im Yspertal viele Köhlereien, um 1770 wurden einige genannt wie aus der Verlassenschaft des Johann Grabner vom Häuselhof hervorgeht [1776] (Hofchronik Häuselhof 2015 Josef und Hermine Zeitlhofer) Die Holzkohlen wurden mit Ochsenkarren bzw. Pferdefurwerken nach Ysperdorf transportiert und wurden zur Eisenverarbeitung verwendet.

  • Koi'stott'n = Kohlstatt, Fläche auf der die Kohlenmeiler errichtet wurden
  • Empa = Eimer
  • Grassatäst = Äste aus Nadelholz

Quellen

Original von Johann Pichler