Hornissen

Aus Landschaftsgeschichten
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Hornisse im Nistkasten

Der Hornissen-Nistkasten

An unserer Schuppenwand hängt seit einigen Jahren ein Nistkasten. Gebastelt wurde er eigentlich für Meisen und bebrütet hauptsächlich von Spatzen, bis der Buntspecht das Flugloch vergrößerte. Dem war dann aber offenbar zu viel geschäftiges Treiben in unserem Garten, also stand das Vogelhäuschen leer. Bis wir eines Tages merkten, dass da immer eine Hornisse neben dem Flugloch saß. Dann kamen immer mehr dieser großen Brummer, ließen sich nicht aus der Ruhe bringen und bauten ihr Nest im Nistkasten. Erst waren wir ein wenig verunsichert, ob auch keine Hornisse unseren Kindern gefährlich werden könnte, aber jeder ging respektvoll mit dem Gegenüber um und weder für Mensch noch Insekt gab es jemals eine kritische Situation. Im Gegenteil, es war amüsant und lehrreich die eifrigen, friedfertigen Tiere zu beobachten. Beim Gemüsegarten blühte ein großer Maggikrautstock und lockte unzählige Schwebfligen, Blattläuse und andere Insekten an, auf die wiederum die Hornissen Jagd machten, um ihre Larven damit zu füttern. Vor dem Eingang hielt stets ein Türsteher Wache und verwehrte jeder faulen Arbeiterin den Zutritt, die ohne Beute heimkam. Im Sommer wurde allmählich das Flugloch mit der bräunlichen Zellulose verkleinert, doch als im Herbst die ersten Fröste kamen, sahen wir eines Tages, dass das Flugloch wieder ganz offen war. Ein Vogel hatte offenbar die Chance genutzt und den Stock mit den kältestarren, wehrlosen Insekten geplündert. Trotzdem kam es in den letzten Jahren immer wieder vor, dass wir Hornissen in dem Nistkasten begrüßen durften. Die Vögel müssen sich leider wo anders eine Bleibe suchen.

Zielgruppe

alle

Botschaft

Hornissen sind friedlich und nützlich. Ihr Gift ist trotz ihrer eindrucksvollen Größe schwächer als das einer Honigbiene.

Zusatz-Info

Die Hornisse (Vespa crabro) zählt zur Familie der Faltenwespen (Vespidae).

Quelle

Edith Weiß