Hochwasserkatastrophe im Sommer 2002 im Großen- und Kleinen Yspertal

Aus Landschaftsgeschichten
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Überflutete Wiese Gleißen, 06.08.2002
Hochwasser und Feuerwehr an der Großen Ysper im Fünflingeramt, 06.08.2002

G´schichtl

Ein langanhaltendes, intensives Adriatief hatte im Sommer 2002 in weiten Teilen von Mitteleuropa zu einer dramatischen Hochwasserkatastrophe geführt. Naturgemäß war auch unsere Region davon betroffen.

Ein Großteil unserer landwirtschaftlich genutzten Wiesenflächen befindet sich entlang der Großen Ysper im Gemeindegebiet von St.Oswald und zählte damals, bis auf die ca. 4½ Hektar Pachtflächen, zu unserem Eigentum. Die geographische Lage des Yspertales bietet mancherorts keinen Platz für großräumige Nutzungsflächen.

Im Sommer, am 6.August 2002, wurden die Grundstücke gänzlich, bis auf wenige Ausnahmen zum Teil, vom Hochwasser überflutet.

Riesige Steinblöcke, Geröll, Unmengen von Sand und Holzteilen, welche die Wassermengen anschwemmten, hatten sich aufgetürmt und waren das Endergebnis dieser Hochwasserkatastrophe. Auch Erdreich wurde an manchen Stellen entlang vom Bachbett mitgerissen bzw. hatte sich in einer Wiese einen gänzlich neuen Verlauf gebildet.

Die so ergiebigen Niederschlagsmengen hatten auch Auswirkungen im Verkehrsnetz. So musste aufgrund eines Murenabganges die Landstraße im Großen Yspertal vorübergehend gesperrt werden.

Die Schadenskommissionen vom Katastrophenfond waren im Einsatz, um das Ausmaß der Schadensmeldungen der betroffenen Grundbesitzer zu bewerten. Eine finanzielle Entschädigung erhielten nur jene Besitzer, die von der Katastrophe besonders arg betroffen waren und deren Schaden die behördlich fixierte Schadenshöhe erreichten bzw. überschritten hatte. Die finanzielle Abgeltung erfolgte aufgrund der prozentuellen Berechnung des Schadensausmaßes. Käufliche Grundstücke wurden vom Land NÖ angekauft und in Überflutungsräume umgewidmet. Von der Wildbachverbauung wurde das Bachbett in die ursprüngliche Form zurück rekonstruiert.

Sehr unbeständiges Wetter herrschte auch im Frühsommer 2003. Darauf folgte eine extrem lange Trockenperiode, die eine überaus starke Population des Borkenkäfers auslöste. Diese verursachte durch das unvermeidliche Abholzen der betroffenen Nadelholzbestände landesweit große Schäden in der Forstwirtschaft.

Zielgruppe

Alle

Zusatz-Info

Noch nie zuvor hatten wir ein derartiges Hochwasser in solchem Ausmaß erlebt.

Quelle

Rosemarie Pöcksteiner, Yspertal