Hoad

Aus Landschaftsgeschichten
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Fast jedes Bauernhaus im Yspertal besaß ein Stück Magerwiese bis drei Hektar auf den Hochflächen des Ostrongrückens meistens eine gute Stunde Fußweg bis man auf die Hutweide [Hoad] kam.

Natürlich mit dem Werkzeug auf der Schulter und im Rucksack einen Blutzer Most zum Trinken. Der große Meister auf der Heide war der Bürstling neben Erika, Ruchgras. Es gab aber auch Kräuter wie Johanniskraut, Arnika und vieles mehr. Die Mohda brauchten eine sehr gute Schneide auf der Sense - oft wurde ein Denglstochl und Denglhammer mitgenommen.

Auf die Wiesen wollte man früher nicht verzichten, obwohl es sehr beschwerlich war. Man brauchte das Futter dringend, denn auf die Wiesen ums Haus gab es nur Wasser, das man mit Auskehren verteilte und da nur die halbe Woche, wenn man mit dem Nachbarn teilen musste; und sonst gab es keinen Stalldünger und keinen Handelsdünger.

Das Kräuterheu war natürlich auch für die Gesundheit der Tiere sehr wichtig. Dieses Heu alleine wurde nicht gerne gefressen, aber es kam genauso auf den Heustock und wurde mit dem Heuschräder heruntergetreten und dann mit Haferstroh mit der Futtermaschine geschnitten.

Die Hutweiden sind meistens erst nach dem Kornschneiden geerntet worden, eine gute Nebenerscheinung waren auch die vielen Pilze, die man unter den Hoadbäumen fand.

Der Tierarzt hatte natürlich auch weniger Geschäft, weil die Kräuter hatten ihre gute Wirkung bei der Gesundheit der Rinder und Pferde!

Zusatzinfo

  • Mohda = Sensenmäher
  • Denglstochl = kleiner Amboss mit Spitze, den man in einen Stock eingeschlagen hat und darauf die Sensen gedengelt hat
  • Heuschräder = Ein Schneideisen mit 2 Spitzen mit Stiel und Tritteisen. Man setzte auf dem Heustock ca 40 Zentimeter an und stieg auf das Tritteisen und schnitt ein Stück vom Heustock herunter!

Quelle

Hans Pichler, Hofedl