Hagelkatastrophe 1984 in St.Oswald und Umgebung

Aus Landschaftsgeschichten
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Hagelkatastrophe 1984 in St.Oswald, LH Siegfried Ludwig

G'schichtl

Es war Freitag, der 13.Juli 1984. Die gesamte Gemeindebevölkerung von St.Oswald befand sich angesichts der für die am nächsten Tag bevorstehende Gemeindewappenverleihung durch Landeshauptmann Siegfried Ludwig in feierlicher Stimmung. Alles war gut vorbereitet. Die Häuser im Ortsgebiet präsentierten sich von ihrer schönsten Seite, denn schließlich kommt ein Landeshauptmann nur zu ganz besonderen Anlässen in kleinere Gemeinden.

Tagsüber herrschte am 13.Juli extrem schwüles Wetter. Schließlich türmten sich bis zum späten Nachmittag dichte Gewitterwolken auf und eine noch nie dagewesene Unwetterkatastrophe zog vor allem im Bereich nördlich der Donau hinweg. Tennisballgroße Eisgeschoße durchlöcherten regelrecht die Dächer, beschädigten Fassaden und zersplitterten Fenster von tausend Häusern. Besonders stark betroffen von dem Unwetter waren die Orte in den Gemeinden: Pöggstall (v.a. Neukirchen), St. Oswald, Münichreith, Artstetten–Pöbring (v.a. Lohsdorf), Weiten (v.a. Seiterndorf) und Yspertal. Zu den Sachschäden an Gebäuden kamen die Schäden in den landwirtschaftlichen Kulturen, die zusätzlich um die 100.000 Schilling beziffert wurden. Aufgrund dieser dramatischen Lage musste zur Schadensbehebung das Bundesheer zur Hilfeleistung in unser Katastrophengebiet angefordert werden. Ohne ihren Einsatz und der Unterstützung vieler freiwilliger Helfer, sowie auch der Feuerwehr wären die Schäden nicht zu bewältigen gewesen.

Zielgruppe

geschichtlich interessierte Personen

Broschüre: "ab 14 Jahren"

Botschaft

In letzter Zeit nehmen Naturkatastrophen weltweit zu. In St. Oswald und Umgebung hat es jedoch seit diesem Ereignis keine so verheerenden Katastrophen gegeben wie andernorts.

Zusatz-Infos

Nur wenige Häuser in St.Oswald blieben von dieser Katastrophe völlig verschont. Diese befinden sich vorwiegend in der „Unterfell“ im Fünflingeramt. Das sind genau jene Gehöfte, die von Niederschlägen bei regionalen Gewittern oft ausgegrenzt sind.

Quellen

Rosemarie Pöcksteiner