Gewaltiger Eisstoß im Teilabschnitt der Großen Ysper- Gemeindegebiet St.Oswald

Aus Landschaftsgeschichten
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G´schichtl

Der letzte, größere „Eisstoß“ an dem ich mich erinnern kann, ereignete sich im Jänner 1995. Schon einige Zeit vor Weihnachten, im Dez. 1994 begann die extreme, um die 20 Grad Minus stabile, wochenlang anhaltende Kälte, die bis nach den Feiertagen im Jänner andauerte. Der plötzliche Temperaturumschwung bewirkte Tauwetter und brachte die dickgefrorene Eisdecke im Bachbett zum Einsturz und löste somit die ersten Eisblöcke, die sich dann in weiterer Folge meterhoch auftürmten und unter lautem Getöse schließlich auf den vorhandenen Wiesenflächen landeten. Das Endergebnis sah katastrophal aus. Zu den Eisblöcken lag kreuz und quer jenes Material, das sich bisher im Flussbett fast unbemerkt abgelagert hatte. Holzstämme, Geröll, Sand, Abfallreste von Eisen- und Blechteilen; und sonstiger längst entsorgter Hausrat kam nun zum Vorschein. Besonders arg hatte dieser „Eisstoß“ dem Fischbestand von Regenbogen- und Bachforellen zugesetzt, die außerhalb des Flussbettes strandeten und dadurch erheblicher Schaden in der Fischereiwirtschaft entstand. Nach einer intensiven Arbeitswoche hatten wir die Aufräumarbeiten auf unseren Wiesen wieder abgeschlossen.

Zielgruppe

Alle

Botschaft

Naturgewalten sind weder beeinflussbar, noch auszugrenzen!

Zusatz-Info

Ein „Eisstoß“ setzt mehrere klimatische Bedingungen voraus und ist ein eher seltenes Naturereignis, welches sich in den Wintermonaten in den engen Flusstälern bildet. Je nach geografischer Lage und vorhergehenden Witterungsverhältnissen, können sich solche Ereignisse in unterschiedlichen Dimensionen auswirken. Entscheidend ist dabei, im welchem Teilabschnitt der Großen Ysper sich die ersten Eisblöcke lösen. Manchmal ist das bereits an der ersten Engstelle, außerhalb vom Ortsgebiet Yspertal/Altenmarkt der Fall, oder weiter südlich bei der Straßenkreuzung der Landstraße „Lembach“. Der Erstgenannte hat naturgemäß durch den kilometerlangen Flussverlauf wesentlich höhere Auswirkungen. Nach meinen Recherchen gab es im Jahre 1968 einen so gewaltigen „Eisstoß“ in Ysperdorf, unmittelbar vor der Eisenbahnunterführung, der aufgrund der fünf bis sechs Meter hohen Eismassen durch die DKW gesprengt werden musste, bevor die Große Ysper in die Donau mündet.

Quelle

Rosemarie Pöcksteiner, St. Oswald