Flugkünstler unter Wasser

G´schichtl

Wer schon einmal eine Pause an einem klaren, rasch fließenden Bach im Ötschergebiet gemacht hat, hat sie vielleicht schon einmal gesehen. Reich an schnell fließenden Gebirgsbächen und Flüssen ist das Ötschergebiet ja wirklich und damit ein Paradies für sie: für eine der bemerkenswertesten heimischen Singvogelarten - die Wasseramsel.

Was kann die Wasseramsel, was andere Vögel nicht können? Tauchen! Unter den heimischen Singvogelarten kann das nur der braun-weiße, kugelige Federball!

Der Name verrät schon alles: Wie eine Ente taucht und schwimmt dieser kleine Singvogel, allerdings mit Vorliebe in reißenden Gebirgsbächen. Anders als Enten, die mit den Schwimmfüßen paddeln, macht sie es wie ein Pinguin und benutzt die Flügel zur Fortbewegung. Mit ihren halb zusammengelegten Flügeln „fliegt“ sie unter Wasser genauso gut wie in der Luft. Dadurch kommt sie bis zum Grund der Flüsse und Bäche und kann Wasserinsekten, Kleinkrebse und sogar winzige Fische zwischen den Steinen erbeuten. Dazu ist es wichtig, dass das Wasser klar ist, denn sie verlässt sich dabei ganz auf ihre scharfen Augen. Die Augenlinse kann sie durch besondere Muskeln so stark verformen, dass sie unter Wasser genauso gut sieht wie über Wasser. Und schließlich kann sie auch noch die Nasenlöcher beim Tauchen verschließen.

Zielgruppe

Ornithologen, Naturinteressierte

Botschaft

Die Natur hat perfekt an ihre Umwelt angepasste Lebewesen erschaffen.

Zusatz-Info

Im englischen Sprachraum wird die Wasseramsel auch als „Dipper“ bezeichnet. Tatsächlich halten die Vögel ihren Kopf immer wieder unter Wasser, um nach Nahrung wie Insektenlarven Ausschau zu halten. Wasseramseln sind mit Drosseln (z. B. Amseln) nicht näher verwandt, sie bilden eine eigene Familie.

Anm. Hans Pichler, Hofedl: Auch in der Ysperklamm hab ich sie schon öfter entdeckt, am meisten, wenn sie ihre Jungen füttern - ihre Nester befinden sich hinter den Wasserfällen!

Quelle

Eva Karner-Ranner & Christina Nagl[{Ysperklamm]]