Ein gutes Wort zur rechten Zeit

Aus Landschaftsgeschichten
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Is' a Kind, a gaunz a kloan's,
des recht liab locht und maunchmoi' woant,
b'sonders waun's kraunk daunn
oda es steßt sich 's Kopferl aun.
A guat's tröstend' Wort zur recht'n Zeit,
und ollas tuat 's daun wieda' g'frei'n.

Geht zur Schul' das Kind dann schon,
gibt es nicht immer guten Lohn.
Weil manchmal will 's net rein in den Kopf,
do is' oft a gaunz armer Tropf.
Doch a gutes Wort zur rechten Zeit
hilft ihm dabei oft sehr weit.

Am Lehrplatz oder Studium,
da geht es oft recht rührig um.
Wenn der Lehrling nicht gleich ist zur Stell',
schimpfen tuat der Chef gaunz schnell.
Man glaubt oft, dass man es nimmermehr derpackt,
doch a guat's Wort zur recht'n Zeit, und es klappt.

Ist man im Beruf sehr fleißig dann,
packt alles mit Begeist'rung an,
doch im Leben man net immer alles erreicht.
Ein gutes Wort zur rechten Zeit, und alles wird dann leicht.

Die Zeit vergeht so Jahr um Jahr,
bald steht man vor dem Traualtar.
Zwei liebende Menschen haben sich gefunden
und werden vor Gott miteinander verbunden.
Doch im Leben kommt neben Freud auch Leid,
alles bringt mit sich die Zeit.
Oft drückt eine schwere Last
und der Mut verlässt einen fast.
Doch ein gutes Wort zu rechten Zeit,
und sich wieder alles in die richtigen Bahnen reiht.

Stellen sich die Kinder ein,
sie bringen Sorgen und Sonnenschein.
Gehen sie nach der Ausbildung aus dem Haus
ins Berufsleben und in die Fremde hinaus:
Dies bedrückt besonders unser Herz,
doch ein gutes Wort, und gelindert ist der Schmerz.

Bricht dann der Herbst des Lebens herein
stellt sich auch manches Wehwehchen ein.
Arbeit und Sorgen des Lebens drücken einen nieder
und schwächen unsere müden Glieder.
Das Leben gezeichnet von Erfolg, Leid und Glück,
doch denkt man gerne daran zurück.

Viele Geschehnisse erinnern daran,
dass man mit Ruhe und Geduld alles ertragen kann.
Dass ein gutes Wort zur rechten Zeit
einem immer wieder viel Kraft verleiht.

Quellen

Theresia Moser, Strass, Yspertal

Aufgeschrieben von Hans Pichler, Hofedl