Eigenbau Tabak
Wos is' da Eig'nbau?
Noch 'n Kriag baut a jeda sein Tobok sö'wa au',
an Bifaung oda' zwoa,
in da nehat va' an Roa'.
Den Tobok, den a' hoit söwa fia eam braucht,
den a' in seina Pfeiffa hot g'schmaucht.
Da Tobok woa oft grauenhoft und hot g'stunka,
und trotzdem hau'ms'n zan Rauka g'numma.
Wos mia in Erinnarn nu hau', woa 's vabot'n,
owa 's Kaffa, des hot 's hoit net oiweu' trog'n.
So hau'm s' a' in da Nochbaschoft probia't
und a jeda hot in sein Saublodan Tobokbeit'l g'stia't.
De Oit'n haum ean' Genuß hoit g'hobt
und de Jungan hau'm in d' Hos'n g'mocht!
Owa es hot a so maunche geb'n
de haum den Pfeiffa-Inhoit nu g'motschgat nau eb'n.
Woan oft de best'n Mohda mit da best'n Schneid',
hinta ea' noche Mah'n, des woa' goa' koa' Freid,
weu' de hau'm in oana Tour g'spuckt, und des loss'n s' nit,
und da nexte Mohda hot de braune Supp'n daun in G'sicht.
Des hot ma dazöh't da zweite Mohda
hiatzt fost sechz'g Joah' nochhea.
Zusatzinfos
- Bifaung = Ackerstreifen, der ein bis zwei Furchen breit und eine Ackerlänge lang ist.
- Mohda = Sensen-Mäher
- Motschgan = Raucher und Tabak kauen
- braune Supp'n = Speichel mit Tabakresten
- Waldmeister = Galium odoratum, war auch Ersatz von Tabak und sehr schwer verträglich (so die Aussage von Poschenreither Josef als Zeitzeuge)
Quellen
Hans Pichler, Hofedl
