Die Wunderquelle zu St. Anna in Pöggstall

Aus Landschaftsgeschichten
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St. Anna im Felde bei Pöggstall

G´schichtl

Kaum eine Viertelstunde außerhalb der Ortschaft Pöggstall, steht ganz für sich - mitten auf einem Feld - die altehrwürdige Kirche St. Anna im Felde. Rund um die Kirche ist der Friedhof von Pöggstall angelegt. Unweit der Kirche befindet sich der Mandl-Gupf, der Hausberg der Pöggstaller, an dessen Fuß der Weitenbach vorüberfließt. Da die Pfarrkirche in der Mitte des Ortes früher die protestantische Schlosskirche war, mussten die katholischen Gläubigen für ihre Messen regelmäßig zur Anna-Kirche hinaus pilgern. In der Nähe der Kirche soll sich auch eine Wunderquelle befunden haben und die Menschen pilgerten von weit entfernten Gegegenden dorthin, um Heilung und Linderung von Schmerzen zu erbitten. Was auch immer für ein Leiden, das Wasser der Quelle heilte die Menschen. Es genügte die betroffenen Stellen mit dem Wasser zu benetzen.

Als der protestantische Schlossherr davon Wind bekam, verspottete er seine katholischen Untertanen ob ihrer Leichtgläubigkeit. Um ihnen ein für alle Mal zu beweisen, dass das mit der Wunderquelle nicht stimmen kann, führte er eines Tages einen alten blinden Schimmel ans Wasser. Lachend verkündete er: "Wenn dieses Wasser den Menschen das verlorene Augenlicht zurückgeben kann, muss es auch meinem blinden Schimmel helfen." Doch kaum hatte er das gesagt und der Schimmel das Wasser getrunken, geschah das Wunder und der blinde Schimmel konnte plötzlich wieder sehen. Beschämt von seiner Niederlage ritt der Lehnsherr zurück nach Pöggstall. Der Legende nach aber zürnte Gott den Menschen und ihrem frevelhaften Verhalten und ließ die Quelle für immer versiegen.

Zielgruppe

alle

Botschaft

Über die Gegend rund um Pöggstall.

Zusatz-Info

Quelle

Fritz Rötzer: Sagen aus dem südlichen Waldviertel. Melk a. d. Donau: Wedl, 1952.

Verfasst von Marlene Palka