Die Sonnwendgretl

Aus Landschaftsgeschichten
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Wald-Geißbart. Foto: Dagmar Wallner
Mädesüß. Foto: Wolfgang Kubelka
Mädesüß. Foto: Wolfgang Kubelka


G´schichtl

Gerade heutzutage, wo viel „altes Wissen“ verloren geht, ist es schön wenn man jemanden trifft, der einem ein traditionelles „Geschichterl“ erzählt. So geschehen bei mir und meiner Tante Dorli.

Jeder kennt ja den Sonnwend-Hansl, ein Rosengewächs, welches auch Wald-Geißbart genannt wird. Es wächst von Mai bis Juni in unseren Bergwäldern oder an Uferböschungen, blüht fast immer zur Sommersonnenwende bzw. zu Johannis (24. Juni) und schmückt mit seinen wollig-weichen Blüten so manch schönen Blumenstrauß.

Auf einer Almwanderung mit meiner Tante Dorli sah ich am Wiesenrand zum Wald hin das „Mädesüß“, das mich aufgrund des starken Duftes (Marzipanduft) immer erfreute.

Als ich meiner Tante Dorli erklärte, welche ätherischen Öle (Salicylaldehyd und Methylsalicylat) diese Pflanze enthält, welch guten Duft sie verbreitet und wie schön wollig und weich sie ist, meinte sie: „Das ist ja die SONNWENDGRETL.“

Es blüht von Juni bis August und da jeder Hansl eine Gretl braucht, war mir klar: das Mädesüß ist die Sonnwendgretl.

Zielgruppe

botanisch interessierte Personen und jene, die sich für altes Wissen interessieren

Broschüre: "ab 14 Jahren"

Anwendung: Sommer

Botschaft

Das Mädesüß wird im Volksmund auch Sonnwendgretl genannt.

Zusatz-Info

Der Wald-Geißbart Aruncus dioicus ist innerhalb der Rosengewächse etwas näher mit den Steinobstgewächsen und den Spiersträuchern verwandt.

Das Echte Mädesüß Filipendula ulmaria (nach den ulmenähnlichen Blättern auch Rüsterstaude genannt) und das Kleine Mädesüß Filipendula vulgaris (verwirrenderweise auch Knollen-Geißbart genannt) gehören ebenso zu den Rosengewächsen, stehen jedoch den Rosen, Him- Brom- und Erdbeeren, Fingerkräutern und Wiesenknöpfen näher.

Die Herkunft des deutschen Gattungsnamens Mädesüß ist noch nicht ganz geklärt - vermutlich vom Würzen des Honigweins Met. Sicher jedoch hat er nichts mit einem Mädel oder Mädchen zu tun.

Quelle

Verfasst von Dagmar Wallner.

Wikipedia-Artikel