Die Riesenschlange in der Ysperklamm

Aus Landschaftsgeschichten
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Ödteich oberhalb der Ysperklamm. Ansichtskarte von Franz Flamm, Spitz an der Donau. Gelaufen 1928.
Ysperklamm. Ansichtskarte von Franz Flamm, Spitz an der Donau. Gelaufen 1928.

G´schichtl

Nachdem die Große Ysper den Ödteich durchflossen hat, bildet sie in einem Tal die Ysperklamm. Durch dieses kleine Tal führt ein Pfad, der die Klamm den Wanderern erschließt. Am rechten Ufer des Baches in der Klamm, liegt eine Wiese, die von riesigen Steinblöcken übersäht ist. In den Höhlen zwischen den Trümmern lebte vor langer Zeit eine Riesenschlange. Wer auch immer sich näherte wurde getötet. Die BewohnerInnen rund um die Klamm lebten in Angst und Furcht. Da sie aber über die Klamm Holz schwemmten, kam es immer wieder vor, dass jemand der Schlange zum Opfer fiel. Um dem Spuk ein Ende zu bereiten, suchten sich die BewohnerInnen einen mutigen Mann. Als eines Tages ein bekannter Wilderer die Gegend aufsuchte, schienen sich die Wünsche der Menschen in der Ysperklamm zu erfüllen. Bei einem seiner Streifzüge durch die Klamm kam er auch an der Wiese vorbei und die Schlange baute sich vor ihm auf. Der Wilderer blieb als erfahrener Kämpfer ganz ruhig, setzte sein Gewehr an und tötete die Riesenschlange mit nur einem Schuss. Die guten Nachrichten seiner Tat verbreiteten sich wie ein Lauffeuer und zur Belohnung ließ man ihn alles jagen was er wollte. Doch es dauerte nicht lange und die BewohnerInnen bereuten diese Belohnung, denn der Wilderer machte was er wollte. Schließlich erfuhr aber auch er seine gerechte Strafe und er wurde von den Landjägern vor Gericht gebracht. Für seine Taten musste er schließlich viele Jahre hinter Gittern schmoren.

Zielgruppe

alle

Botschaft

Über die Ysperklamm.

Zusatz-Info

Quelle

Fritz Rötzer: Sagen aus dem südlichen Waldviertel. Melk a. d. Donau: Wedl, 1952.

Verfasst von Marlene Palka