Des Woizal

Aus Landschaftsgeschichten
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Des Woizal ist ein kleines Rad eine Walze mit einer Achsenöffnung wie ein Wagenrad, das man im bergigen Gelände statt einem normalen Wagenrad auf der Bergseite verwendet hat.

Auf größeren Getreidefeldern in der Fünflinger und Nöchlinger Fell wurde das Woizal immer verwendet, da man zum Laden des Getreides immer eine ebene Ladefläche brauchte, damit die Fuhre [Fadl] nicht abrutschte.

Zu diesem Zweck zog man das große Wagenrad ab und steckte das kleine Rad [Woizal] auf die Achse und mit der Gleixn wurde gesichert, damit die Leiter vom Leiterwagen gefestigt war - dann wurde das Getreide gereicht vom Roacha und am Wagen vom Faster angenommen. Der Faster hatte die Aufgabe, die Garben zu legen und festzutreten. Bei Hafer, Klee und Heu wurde Schiebl rechts, links und in der Mitte gelegt und zusammengetreten und das über die ganze Fuhre und am Schluss mit dem Bindbaum gebunden.

Am Fahrweg wurde der Wagen mit einem Riedl gehoben, das Woizal heruntergezogen, das Wagenrad aufgeschoben und der Wagen nach Hause geführt in den Stadl, wo Getreide, Klee und Heu in den Stock abgeladen wurden.

Das Woizal, Walzl, Wozal, Woizl, Walzl, Wozl war eine Notwendigkeit, so konnte man auf jedem Hangacker oder Wiese quer zum Hang mit dem Leiterwagen fasten und ein gleichmäßiges Fadl sicher nach Hause bringen.

Als kleiner Bub konnte ich mir das nicht vorstellen - als mir der Großonkel diese Geschichte erzählte, war mir unklar wie man den geladenen Wagen heben könnte. Jetzt weiß ich, dass der Vort'l das Handwerk treibt, man muss wissen, wie man alles mit Geduld und wenig Kraft bewerkstellungen kann!

Quelle

Hans Pichler, Hofedl