Der gebohrte Stein

Aus Landschaftsgeschichten
Zur Navigation springen Zur Suche springen

In unseren Äckern und Wiesen befanden sich viele Erdsteine, die zu weit aus der Erde herausragten. Um die Bewirtschaftung leichter zu machen, mussten einige dieser Steine entfernt werden.

Also wurde gebohrt mit einem Steinbohrer, der ganz locker mit beiden Händen gehalten wurde - bei festem Griff hätte das zu viel geprellt in den Händen. Es wurde so lange darauf geschlagen, bis die richtige Tiefe erreicht wurde. Der Bohrer wurde nach jedem Schlag gedreht; konnte man den Bohrer nicht drehen, durfte man nicht drauf schlagen sondern auf der Seite klopfen.

War das Loch tief genug gebohrt, wurde eine Donaritrolle, in die eine Zündschnur mit Zündkapsel gesteckt wurde, rein gegeben, mit Erde zugestopft, angezündet und gesprengt. Vorher breitete man Reisigäste über den Stein zum Abdecken, damit die Steinbrocken nicht so weit fliegen konnten. "Und schwupp die wupp" gabs wieder einen Stein weniger!

Quellen

Mündliche Mitteilung Anna Steinkellner, Yspertal

Aufgeschrieben Hans Pichler, Hofedl