Der Lindwurm in der Silbergrube
Inhaltsverzeichnis
G´schichtl
Zwischen dem Weitental und dem Yspertal liegt die Loja. Es ist ein kleines Tal, welches sich vom linken Donauufer gegen Norden in das südliche Waldviertel hineinzieht. Von diesem Tal reicht bis in die Nähe des Ortes Fürholz bei Persenbeug ein alter Graphitstollen, der "die Silbergrube" genannt wird. Der Name wurde dem Stollen verliehen, weil durch den Graphitabbau die Bergarbeiter seinerzeit ihr Geld verdienten. Vielen von ihnen gelang es, durch fleißige Arbeit zu ansehnlichem Besitz zu kommen.
In dieser Silbergrube lebte vor langer Zeit ein mächtiger Lindwurm. Er war in der ganzen Umgebung gefürchtet und alle BewohnerInnen der umliegenden Dörfer hüteten sich, mit ihm zusammenzutreffen. Der Lindwurm war ständig durstig. Das Wasser des Lojabaches reichte aber nicht aus, um seinen großen Durst zu stillen. Deswegen kroch der Lindwurm oft zur nahegelegenen Donau. Dort trank er sich satt und zog sich dann wieder zurück in die Silbergrube. Einmal geschah es, dass ein Landknecht den Weg des Ungeheuers zufällig kreuzte. Mit ungeheurem Zorn stürzte sich der Lindwurm auf den armen Knecht. Doch dieser trug Waffen mit sich und so entspann sich ein blutiger Kampf. Es gelang dem Landknecht die Oberhand zu behalten. Mit etlichen wuchtigen Streichen erschlug der das Tier. Darauf färbte sich der Lojabach rot vom Blut des Lindwurms.
Zielgruppe
alle
Botschaft
Über das Lojatal im südlichen Waldviertel.
Zusatz-Info
Quelle
Fritz Rötzer: Sagen aus dem südlichen Waldviertel. Melk a. d. Donau: Wedl, 1952.
Verfasst von Marlene Palka