Der Auf

Aus Landschaftsgeschichten
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Das Aufental. Foto: Franz Höbarth
Uhu (Bubo bubo). Foto: Peter Buchner

G´schichtl

In das „Aufental“ in der Gemeinde Puchenstuben kommt jeder, der den Planetenweg begeht. Es ist ein kessel- oder muldenähnliches kurzes Hochtal. Die Einheimischen sagen das „ Afatoi“ oder das „Afatoi-Reith“, wenn sie eines der beiden Häuser die es hier gibt benennen. Doch woher kommt diese Bezeichnung? Aus dem Lateinischen? Nein, das wurde hier nie gesprochen! Doch da gibt es ein zweites Latein. Das Jägerlatein! Haben sie sich schon einmal gefragt, wieso es das Jägerlatein gibt? Die Jägersprache haben die Leute hier ebensowenig verstanden wie das Latein. Sehe ich mir den Wortschatz der Jägersprache durch, komme ich sehr schnell auf das Wort Auf. Der „Auf“! Und auch im Mittelhochdeutsch finde ich dieses Wort. Also lüften wir das Geheimnis. Der „Auf“ ist der „Uhu“!! Der „Uhu“ wiederum die weltweit größte Eulenart. Wir sind im Tal der Eulen. Das stimmt auch heute noch. Zur Zeit der Namensgebung dürfte es vielleicht besonders viele dieser wunderbaren Nachtvögel gegeben haben.

Zielgruppe

Alt und Jung, Vogelkundler

Broschüre: "ab 10 Jahren"

Anwendung: ganzjährig

Botschaft

Die Bezeichnung auf der Landkarte sagt uns, dass der Uhu vor Jahrhunderten schon hier lebte.

Zusatz-Info

Vögel haben des Öfteren zur Namensgebung beigetragen.

Der lautmalerische, lateinische Name Bubo bubo sagt bereits alles über die Stimme des Uhus. Seine tiefen "buhu"-Rufe sind schon sehr früh im Jahr zu hören, oft schon ab Februar (Frühjahrsbalz), sowie im September/Oktober (Herbstbalz). Dabei nutzen Uhus gerne den verstärkenden Hall von Felswänden. Im Bergland wählen sie als Brutplatz regengeschützte Felsnischen und Höhlungen mit guten Anflugmöglichkeiten. Uhus bauen - wie auch die restlichen neun heimischen Eulenarten kein Nest - die Eier werden einfach in eine Bodenmulde gelegt.

Mit einer Flügelspannweite von bis zu 170 cm ist der Uhu weltweiter Spitzenreiter unter den Eulen, ein wahrer Riese!

Quelle

Original von Franz Höbarth

Beschrieben auch im Buch Puchenstuben 2004 von Bernhard Gamsjäger

MEBS T.& W. SCHERZINGER (2008): Die Eulen Europas. Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG, Stuttgart.