Das Goldloch

Aus Landschaftsgeschichten
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Achtung: es wird hier das Goldloch von St.Oswald mit dem Geldloch am Ötscher durcheinandergewürfelt!

G´schichtl

Vor langer Zeit sprachen die Leute im Yspertal nur mehr vom Goldloch. Jeder wollte sein Glück versuchen, in diesem Loch einen Schatz zu finden, um endlich reich wie ein König zu werden. Dort, wo die Kleine Ysper und die Große Ysper zusammenfließen, vermutete man die besagte Stelle. Als man eine tiefe Höhle in dieser Gegend ausgeforscht hatte, war man gewiss, es müsste das Goldloch sein. Man war sich seiner Sache ziemlich sicher und einer nach dem anderen stieg in das Loch ein, um das versteckte Gold zu finden. Der begehrte Reichtum aber kam nie zu Tage. Keiner der Glücksritter fand zurück. Vielleicht stürzten sie in unergründliche Tiefen, vielleicht waren die gefunden Schätze zu schwer. Vielleicht hauste dort unten ein hungriger Drache, der einen nach dem anderen auffraß. Sie blieben für immer verschollen, das war alles, was man wusste.

Heute kann keiner mehr sagen, wo sich das Goldloch befand.

Zielgruppe

alle

Botschaft

Kalkhaltige Gesteine lösen sich durch das im Regenwasser gelöste Kohlendioxid(=Kohlensäure) langsam auf. So entstanden in den gesamten Nördlichen Kalkalpen im Laufe der Jahrmillionen zahlreiche Karsthöhen, in welchen das Regenwasser verschwindet und meist erst im Tal oder einer wasserstauenden Schicht wieder zutage tritt. In Kalkgebirgen gibt es daher kaum Bäche auf den Almen und Weidetiere müssen extra mit Wasser versorgt werden (z.B. am Hochbärneck). Das "Goldloch" ist eine besonders lange Karsthöhle.

Auch oberflächlich kann man in Kalkgebirgen Karsterscheinungen beobachten, z.B. Karren (schön gerundete, oberflächliche Ablaufrinnen) und Dolinen (Trichter durch die das Oberflächenwasser in die unterirdischen Höhlen hinabläuft).

Zusatz-Info

Das Goldloch entspricht der Höhle mit der Katasternummer 1816/6 und befindet sich ostseitig des Ötschersgipfel am Fuß des Rauhen Kamms auf einer Höhe von rund 1460 m. Sie wurde bereits 1592 auf Veranlassung von Kaiser Rudolf II. erforscht. Das Österreichlexikon gibt mit Stand 1995 eine Länge von 9047 Meter und eine vertikale Ausdehnung von 653 Meter an und ist damit die tiefste Höhle Niederösterreichs.

Mehr zum Thema Goldloch: Das "Goldloch" im Gemeindegebiet von St.Oswald

Quelle

Gerlinde Székely: Wanderung durch die Vergangenheit. Pöggstall: Sandler, 1986.

Verfasst von Marlene Palka

Habe Artikel gelesen Das Goldloch in der Gleissen Yspertal besteht immer noch Zwar ist es viel kleiner und ist am Zusammenfluss kleine und große Ysper es wurde Serpentin abgebaut! Hans Pichler Hofedl bitte vielleicht nochmals Recherchieren !

Als wir noch klein waren, sind wir immer wieder mal mit dem Auto beim Goldloch stehengeblieben und haben "reingeschaut". Da war es noch wesentlich höher als jetzt. Mein Mann Johann Wimmer ist mal reingeklettert: Der Eingang (straßenseitig) geht bergab und ist sehr eng und unangenehm weil man Angst hat, nicht mehr rauszukommen. Danach kommt ein Raum etwa 3-4 m lang in dem man nur gebückt stehen kann. Ein schmaler Schlauch führt weiter, den hat er aber nicht mehr erkundet. Laut Aussagen von Reinhard Kampleitner, welcher auch drinnen war, ist die Höhle 25 m lang und mit Wasser gefüllt. Zumindest war sie das zu der Zeit, als er reingekraxlt ist. Im Serpentin(it?)Steinbruch, welcher über dem Goldloch ist, sind im oberen Bereich auch mehrere kurze Eingänge lt. Reinhard. Außerdem hat mir die "Burgstallerin" erzählt, das Goldloch würde lt. Sage/Legende bis zu ihrem Haus, dem Burgstaller-Hof, führen. (Doris Wimmer)