Das Gespenst am Hamsterersteig

In Erscht'n Wöltkriag, do is g'wes'n,
do hot 's Hamsterer grod g'mua' 'geb'n.
In St. Oswoi'd ob'n, do hot ma s' g'seg'n,
wia s' fleißig ba de Bau'n san g'wes'n.
De Stodtleit' hau'm g'hobt an groß'n Hunga',
d'rum san' s' 'kemma' üwa'n Ostrong uma',
und mit den vül'n Hamsterngeih'
rennt se' a Steig daun laungsaum ei'.
So hau'm s' austret' ob'm in Woi'd
den Hamsterersteig daun goar boi'd.
Jo wia 's hoi't woa' zur gleich'n Zeit,
hot 's in de Woi'dheisl geb'n a großes Leid.
Von oana' Famülie is' da Vota' g'storbn,
des bringt in ö'tan Bua'm schau' große Sorg'n.
Zan Glick muass da' greßa' Sohn,
fia' 's Begräbnis hot a' ollas erledigt schon.
Hiatzt denkt er noch in oller Ruah':
ea' braucht jo a Tot'ntruha dazua.
Tischla' hot 's geb'n in next'n Ort,
d'rum geht a' daun noch Oit'nmorkt.
Er is' 'gaunga' zan Tischla' Schön,
um dort de Tot'ntruha zu bestö'n.
Es woar aun an' hoaß'n Julitog,
d'rum hot eahm da Durscht z' schoffa' g'mocht.
Er geht ins nächste Wirtshaus
und trinkt doa't a poar Kriagl aus,
er hot woart'n miass'n ohnedies,
bis de Truha ferti' woa'n is'.
Endlich woa 's daun so weit,
zan Hoamgeih' woa' de hechste Zeit.
Aum Hümmi' ziagt se' auf a Wetta',
d' Leit sog'n za eahm: "Woart do' bis späta!"
Do' weu' 's schau' so gnädi' woar,
mocht a' se' auf d' Roas'.
Er hot den Soarg aum Buckl g'numma'
und denkt se': bis zan Woi'd wia i' schau' kumma'.
Er steigt fest via', owa es blitzt und krocht,
boi'd is' a' bis auf d' Haut waschlnoss.
Z' vü' is' eahm Reg'n daun woa'n,
d'rum nimmt van Buckl ea' den Soarg.
Wos soll er mocha', do foi't eahm ei'
ea' legt se' in den Soarg do drei',
ea' mocht den Deck'l wieda' zua,
damit hot ea' van Reg'n a Ruah'.
Da Soarg steht hiatzt aum Hamsterersteig,
weu' er se' do ba'n Woi'dweg o'zweigt.
Und wia 's hoi't is' so spot im Woi'd,
san de Hamsterer a' do 'gaunga' boi'd.
Mit schweren Schritt und Säcke kemman s' za da Stell'
de van Blitz erleicht' woar gaunz hell.
Se toan se' gaunz furchtboar schrecken,
wia se den Soarg aum Weg entdecken.
Wia se' daun a' nu' da Deckl hob,
daun ollas auseinander stob.
Der Bursch wollt' sich aus seiner Log' befrei'n
und aus dem Soarg glei' außasteig'n.
De Hamsterer glaubten an einen bös'n Geck,
se woar'n weg und liefen davon vor lauter Schreck.
Se san' so schnö' daun g'rennt,
aun 's Mitnehma' va' de vü'n Sochan hau'm s' nimma 'denkt.
Der Bursch kaun se' 's Locha' net va'hoi't'n,
owa' ea' denkt hoi't an den Vota', den oi't'n.
Ea' gibt de Sochan in de Truha daun eini
und trogt se dau' in oller Ruah' hoam za de Seini'.
Dahoam woar daun a große Freid,
weu' s' zan Ess'n g'hobt hau'm a schene Zeit.
Fia' eahna is' de Soch gaunz guat aus'gaunga',
owa' d' Hamsterer miass'n wieda' va' vorn au'faunga'!

Zusatzinfos

Eine wahre Begebenheit aus dem Yspertal.

Quellen

Theresia Moser Strass, 1988

Gesammelt und aufgeschrieben von Hans Pichler, Hofedl