Das Brauhaus

Aus Landschaftsgeschichten
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G'schichtl

Kurz vor Albrechtsberg, unten im Tal an der Großen Krems befindet sich der kleine Ort Brauhaus samt dem namengebenden Gebäude, wo bis in die 1920er Jahre für die Herrschaft Bier gebraut wurde. Erst als die Straße nach Albrechtsberg hinauf errichtet wurde, konnte man auch besseres Bier von auswärts importieren und der Braubetrieb vor Ort wurde eingestellt. Im Franziszeischen Kataster von 1823 findet man bereits das Brauhaus, die Mühle und das Sägewerk nebenan verzeichnet. Vom gegenüber liegenden Gasthaus fehlt in den alten Karten noch jede Spur. An seiner Stelle befand sich jedoch schon damals ein Eiskeller, ideal in den schattig gelegenen Hang gebaut. Am Albrechtsberger Teich schnitt man im Winter Eisblöcke, transportierte sie per Schlitten ins Tal und lagerte sie über eine Luke in der Decke in dem riesigen Kellergewölbe ein, um das Bier kühlen zu können. In der Nähe, hoch oben auf der sonnigen Sommerleiten errichtete man Trockensteinmauern, terrassierte das Gelände, um den Brauhopfen anbauen zu können. Der alte Flurname Hopfengartl erzählt noch von der alten Nutzung, mittlerweile wächst hier die zweite Generation Fichten heran, auf die sich noch einige Hopfenranken hochschlingen.

Um 1800 gab es in Brauhaus eine Hofmühle und eine Hofsäge, beides in Besitz der Herrschaft Albrechtsberg. Infolge der hohen Kosten für den Kirchenbau gingen die Betriebe jedoch in Privatbesitz über. Bei dem verheerenden Hochwasser im September 1855 konnte der Brauer den Müller gerade noch über den gemeinsamen Hof herüberretten, die Mühle jedoch wurde vernichtet. Auch die Säge stand lange Zeit still, besteht aber immer noch als Familienbetrieb in 3. Generation.

Botschaft

Die Nutzung der Wasserkraft als Energiequelle für die damaligen Kommunalbetriebe ließ eine kleine Ortschaft entstehen.

Quelle

NÖ Archiv, Topothek Albrechtsberg, Siegfried Groyß

Aufgeschrieben von Edith Weiß, Albrechtsberg an der Großen Krems.