Da oidi Schmid muas Herberg suacha

Aus Landschaftsgeschichten
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Es woar zwoa Tog voa Weihnochtn, de Muatta schreit:
"Kinda aufsteih es is Zeit!
Buama, dat's euch aus de Bett’n riahn,
wisst's e: es miasst's heit ministrian.
Menscha dat's eich aus de Fedan schwinga,
schließli' sad's dabei ban Roarate singa."
Mia Buam gengan außi auf de Stroß'n,
weu zoierscht miass ma wossaloss'n.
Wia ma do so stengan, grieag mas mit:
Schaut's, brenna duat's bann Schmid!
Do hea ma schau’ in Votan schrein: "No'bansepp, kimmst mit,
mir miass'n höfa, brenna duat's ban Schmid!"
Nua kurzi Zeit vageht,
des gaunzi Haus in Voibraunt steht.
De junge Schmidin rennt im Nochthemt aus ’n Haus, Gott daboam,
ihr neigebornes Kind trogt sie am Oarm.
Da junge Schmid mit aner Deck’n sie zu schütz’n sucht,
So is de junge Familie vor den Flammen auf der Flucht.
Zan Glick hot in diesen dramatischen Stund’n,
de junge Familie bei da Nochbarin a Herberg g’funt’n.
Nägst’n Tog is heiliger Obend und mia Kinda hoff’n gauz bestimmt,
das za uns des Christkind kimmt.
Mia woarn voller Erwortung und so richtig froh,
und daun auf d’ Nocht woas Christkind wirkli do.
Des Gaunzi woa oafoch nua a Procht,
des Christkind hot uns an wundaschein Christbam und Geschenke brocht,
mia haum si gfreit, haum g'spüd, san in da Stub’m umanaunda g’saust,
auf amoi hea ma 's: 's bummpat draust.
Da Vota frogt: "Wer is draust, wer steht voa da Tiar,
und bummpat do ois wia?"
I bin 's, da oidi Schmid, des Gaunzi is zan Fluacha,
i muass ma erst a Herberg suacha,
es is so koid heraust, mir schewan d' Zähn’t,
woast das jo e: ba uns is ois vabrennt.
wo i hin kimm, her i nur den söb’m Sotz:
"Na Schmid, fia di haum mia koan Plotz."
"Haum koan Plotz, sog’n d’ Leit", moant da Vota, "wa ma z' dumm,
Schmid, kimm eina do in unsa Stub’m!
Draust is jo vüll z' koit, des woast jo e,
mogst vielleicht a Lackal Tee?
Ba uns griagst Herberg, do moch ma koane G’schicht’n,
mein Weiwal soi da glei an Strohsock richt’n.
Den ta ma do ins Stub’neck hinti schoff’n,
do konnst di' wa'ma und do konnst schlof’n.
Heit is heiliger Obend do damma bet’n Schmid,
huck di' zuwa do za uns und bet’s hoid mid."
Na sogt da Schmid: "Mit ’n bet’n und de Pfoff’n,
do hob i nix zan Schoff’n.
I sitz mi duat am Strohsock und gib a Ruah,
und schau eich hoit ban bet’n zua."
Mia sitz’n olle um 'an Tisch und bei Kerzenschein und Lichterglauz,
bet’n mia den freudenreichen Rosenkraunz.
denn fia jed’n Christen is do g’wiess,
das Jesus zu Bethlehem geboren is.
Hint' am Strohsock sitzt da Schmid,
Mia kinnan 's an seine Lippen les'n: er bet't leise mit.
Mia kinnan 's kam fia möglich hoit'n,
sogoar seine grob'm Händ hoit er gefoit’n,
so hod in diesen stüh’n und feierlichen Stund’n
da Schmid sei’ Herberg und 'en Weihnachtsfrieden g’fund’n.

Quellen

Ignaz Leonhartsberger, Yspertal