Da Schmid tritt va ra Kiacha aus

Da Schmid hot g’soffa am Sunnda etliche Moß.
Er hot an Rausch und braucht de gaunzi Stroß.
Er wogld grausli' hin und her,
und sei Rausch wird oiweu mehr.
Wieara daun zan Kreizsteckl fiari kimmt,
da Rausch entgü'tig eahm des Gleichg'wicht nimmt.
Er foit ins Gros, es kaun net aundas sei,
und glei drauf do schlofta ei.
Da Herr Pfoarra, unsa geistli Hear, der richt grod vian Versehgaung hea.
Zan Ministrant’n sogt a': "Des Gleck’l in deiner Haund, des duat bedeit’n:
Wauns d' wo Leit siagst, daun muast leit’n.
Denn i wüh denan Leit’n fias Leb’m
mit ’n Allerheilgsten in Segen ge’m.
Da Pforra und da Ministrant, de gengan schau a Weu,
Do kemman s', wo da Schmid liegt, ba den Kreiz voabei.
Da Ministrant siacht 'in Schmid ling va da Weit’n
und faungt gräftig aun zan leit’n.
Da Schmid schreckt auf van Schlof,
schaut debat drein ois wia Schof.
Er schreit: "Wer mocht do so an Radau?
A du bist as, du vadaumdi Pfoff’nsau!
Wos host du do zan doan, wos mogst da do zan schoffa?
Ned amoi untan Kreiz kaumma se in Rausch ausschlofa!"
'in Pforra kimmt de Plerarei goar net gleg’n,
er gibt 'in Schmid nur widerwillig seinen Seg’n.
Zan Ministrant’n sogt a: "Bua, i glaub, is g’scheira,
mir gengan do hiatz schleinigst weita!"
Da Schmid schreit nochi: "Pfoff, waun i di nur gei siach, steigt ma auf da Graus!
Dass da 's woast: nägst’n Sunnda' tritt i vara Kiacha aus!"
Da Pfoarra duat eahm goa koa Auntwort ge'm -
schließli' muass a' an Sterbenden vorbereiten fia des ewige Leb’n.
Am Sunnda stod ’n Kiachagei',
do sauft da Schmid a poaa viertl Wein.
Wia Kiacha aus is - so ziacka um a viertl üwa neini -
do poitat da Schmid in Pfoahof eini:
"So Pfoff, hiazt bin i do, heit moch ma 's aus,
I tritt va da Kiacha aus!"
"Na Schmid", sogt da Pfoarra, "so leicht duat des ned geih,
Weu fia 'n so an wichtig’n Schriatt, do muass ma niachtan sei,
und daweu du ständig bsoff’m bist,
bist und bleubst a Christ.
Außerdem do harin hob i des Sog’n."
Und er bokt in Schmid va hint’n glei ban Grog’n.
Wia 's weida geht, woit 's wiss’n?
Da Pfoarra hot in Schmid ban Pfoahof außigschmiss’n.
"Schau, dass d' weida kimmst, Schmid, und in Zukunft gibst a Ruah!"
Und er sperrt 'in Pfoahof daun va innen zua.
Da Schmid is gonz paff und weg,
er liegt vorm Pfoahof do im Dreck.
"Wonn i des g’wisst häd, häd i ma den Weg daspoat."
Dass da Pfoarra hot in Don Camillo seine Oart,
fian Schmid woa des Gaunzi koa Verderm,
weu er is Christ blüh’m bis zan Sterb’m.

Quellen

Ignaz Leonhartsberger, Yspertal