Da Messwein!

Da Mesna hot se' weg'n sein G'sund'
van Messwei' oft a Schlüpfi' va'gunnt;
hoamli' in da Sakristei,
weu' ban Wirt, do is' eahm z' tei'.

Und dahoam, do is a so:
do is' sei Weiba'l oi'weu' do.
Obwoih' er recht guat lebt mit ihr -
owa in Stoppiziaga find't ea nia.

So kimmt 's halt, dass der gute Mann,
sich manchmal nicht beherrschen kann.
Jo sogoa' a Sünd' net fürcht,
waun ea' de Messwei'-Flosch'n siacht.

Owa wia a za Ostern wieda amoi
in Wein fia's Hochamt richt'n soll,
do is' eahm beim Flosch'nnehma'
fiachtali' da Gusta kemma.

"Liaba Gott", sogt ea, "vazeih,
a Schlüpfe nua, oda zwoa, a drei,
und um a viertes bitt' i' glei' a'
auf oa'moi' woa' de Flosch'n laa'!

Hiatzt druckt 'n 's Gwiss'n mehr und mehr:
wo nimm' i' do g'schwind an Messwei' hea'?
Und guat muass ea sei' aum End',
weu' 's sunst da Herr Pfoarra kennt!

Wos tuat er in da Not, der Maunn,
er rennt hoam, so schnö' er kaun
und fü't in d'Flosch'n stott 'n Wei'
in Speckbirn'-Most vom Fassl ei'.

Dreimoi' mocht a 's Kreiz dabei,
"Herrgott", sogt a, "bitte steh mia bei,
dass da Herr Pfoara nix überreißt!
I hoff, dass er mia de Tot verzeicht.

Owa hü'f, dass si' mei' Speckbirn'-Most
in Christi Bluat vawaund'ln losst!"
Würdi', festli', nix foit auf,
so nimmt des Osteraumt sein Lauf.

Nur den Kircha'leit' kimmt via',
da Messna is' heit' frumm wia laung schau nia.
A' da Herr Pfoarra trinkt desmoi,
van Kö'ch besonders würdevoi.

So weit, wos geht, hoit ea se' z'ruck,
grod oi's mecht' a nu an Schluck.
D' Leut' hau'm se' direkt schau' g'grimmt,
dass ea nimma' wieda' kimmt.

Wia 's Hochaumt aus woa', is a glei'
einig'wuscht in de Sakristei.
"Messna", sogt a freindli' los,
"dass 's sowos gibt - i sog da wos:

De Waundlung heit', de is ma g'rod'n,
warum, des kau' i' net darod'n,
dabei hob i' genau so 'dau',
hob 's heit' g'mocht wia oi'weu' schau'!"

'In Messna foi't a Stoa' vom Herz,
er richt't sein Blick glei' himmelwärts,
und daun sogt ea: "Gibt 's des a'?
Des klingt, wia waun 's a Wunda wa'!

Herr Pfoarra, wiss'n s', wos i' fiacht?
Dass des sö'wi öfta' g'schiacht.
Weu' i' siach hiatzt auf oa'moi',
da liabe Herrgott, dea is' üwaroi'!"

Quellen

Leopold Hackl, Reitzendorf, Martinsberg

Aufgeschrieben Hans Pichler, Hofedl