D' Streirecharei

Aus Landschaftsgeschichten
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G'schichtl

A Streirecha hot des Zü,
das ma Streirecha kau, waun ma wü.
Ois erschta do brauchst a Strei,
weu dea Recha keat net fias Hei.
Der hot a kuaze Zänt,
damit da koa Stoa mitrent,
daun is a recht schmoi
des siacht ma aun da Recha Zänt Zoi.
A dicka sans a weng,
das ma se ned in de Wuaz'n dahängt.
So kunnt ma daun in Woid geih,
weu jo s'Weda is jo nu trucka und schei.
Jo und Heabst is jo a
und drucka is des La (Laub).
Daun is ma gaunga in an Buchanwoid,
oda auf a G'stettn oda Vich Hoid.
Natirli hot ma an Streikoab mit,
das ma d'Strei hot in da Mitt,
auf an Hauffa ba de Stau'n
das da Wind net hoit, kaust mas glaub'm.
So geht's dahi' mit da Streirecharei,
bis mit da Zaug kemman des daut nu a weu.
Zan Strei fian braucht ma an aundan Wog'n,
an Streiwogn, des muas i da sog'n.
Da Loatawogn wiat hergricht fia'd Strei,
mit an Tennangrassat, so muas des sei'.
Vorn und hint a Bret,
das wos weida geht.
A zwoa Aufsetzlod'n,
braucht a so a Wog'n.
Weu mia muas a auffi geih,
das da wog'n voi wiad schei.
Mit dem Streikoab wiad do gaunga
und trett'n muast as laung'a,
das vü auffi geht und nix valoist,
drum den Wog'n a roadl'n soist.
Zan Schluß nu d Aufsetzlahn drauf,
so woas oiweu schau da Brauch!
Des Streirecha woa oft a erses'ns Recht
weu ohne Stroh und Strei woa vias Nutzviech schlecht!

Zielgruppe

Volksschule plus

Botschaft

Beispiel für traditionelle Ressourcennutzung

Zusatzinfo

Streirecha, also das Streurechen, war jahrhundertelang eine wichtige Ressource in der Stallhaltung. Besonders das langsam abbauende Buchenlaub war begehrt und vor der Bestandesumwandlung in Fichtenwälder im südlichen Waldviertel leicht verfügbar. Heute ist das Ausrechen der Laub- und Streuschicht ähnlich wie die früher übliche Beweidung des Waldes durch das Forstrecht verboten. Durch das Streurechen verändert sich die Remineralisierung des Bestandesabfalles und die Bodenvegetation dramatisch.


Quelle

Original von Johann Pichler, Yspertal