Bäuerin

Aus Landschaftsgeschichten
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Mia hea't schia' heit' de gaunze Zeit,
grod red'n van Bau'n aloa'.
A Bäurin, waun oi's zaum'gei' soi' heit',
muass a' des Ihre toa'.
Weu de Weiwaleit' soi'n a' wos wert daun sei',
de mochan des Leb'n erscht schei'.
Aum Bau'nhof nua Mauna grod,
des is' fia' 'n gaunz'n Hof de große Not.
Es wa' neam'd, dea a Liadl singt gaunz frisch,
und g'wiss kam' aum Sunntog koa' Guglhupf auf 'n Tisch.
Ban Feinsta'n stang' koa' Busch'nstock,
koa Wiag'n drinn' in da Stu'm.

Mit oan Woa't g'sogt,
a Weiwaleit, des föhla't umatum.
Und hätt' a' so a junga Bau' koa' Bäurin in sein Haus,
ea kunnt nu' so tichti' sei,
sei Nauhm', dea stea'bat aus,
es wua'd' und kunnt' ewi' koa' Erbhof nimma sei'.
Drum gebt 's da Bäurin jeda' Zeit va' Herz'n Daunk
und Ehr' gebt 's Gott, dass a' van Bauernstaund
boi'd da große Raund vaschwind't,
dass jeda', dea' a Bau'nhaus kriagt, a' nu' a Bäurin find't!

Zusatzinfos

  • mia = wir
  • schia = schier, nur
  • zaumgei' = gut gehen, gelingen
  • Weiwaleit' = Weiberleute, Frauen (auch als Einzahl möglich: "a Weiwaleut")
  • Feinsta = Fenster
  • Busch'nstock = Blumenstock - Hortensien
  • Stu'm = Stube
  • Woat = Wort
  • föhla't = fehlte (Konjunktiv)
  • umatum = ringsumher
  • tichti' = tüchtig
  • Raund = Unsicherheit

Quellen

Zusammengetragen von Leopold Hackl, Reitzendorf, Martinsberg

aufgeschrieben Hans Pichler, Hofedl