Bo'dnbam
Reiss'ns an oi'd'n Stoi' do z'saum',
foi't eah' auf da oi'te Bo'dnbam.
De Frog is glei': wos is' des fia' a Hoi'z,
wos des Viech hot goa' net recht woi'n?
A Zimmermau', dea' geht dahea' und riacht dazua:
"A Ölex'n is' des, hiatzt woaß ma g'mua'.
Des is' des, wos koa' Viech net riah't au',
drum hot ma 's friaha' oi's Bo'nbam eini 'tau'.
Hie und do hau'm s' Fiacht'n, Tennan, Lea'bam g'numma',
owa in a poa' Joah' woa' 's mit den Hoi'z wieda' umma.
Mia faungt mit den Hoi'z oi'n nix au',
es hot 's wieda' a Ölex'n Bo'nbam 'dau',
des hot va' de gaunz'n Viecha a Ruah,
weu' koa's de Blausäure mog und glengt mehr zua.
In Stoi' is vü' ruahiga' 'woa'n,
koa' Spü'n, koa' Krotz'n und Beiss'n ban Bo'nbam voa'n.
Und hot so maunch'n da Ölex'n Bo'nbam g'steart,
danoch woar a oi's Hoi'z vü' mehr wert!"
Zusatzinfos
- Ölex'n = Gemeine Traubenkirsche, enthält giftige Blausäureglykoside
- Bo'dnbam = Barrenbaum zum Anhängen des Viehs
- wos fia a Hoi'z = welches Holz
- friaha = früher
- Fiacht'n = Fichten
- Tennan = Tannen
- Leabam = Lärchbaum, Lärche
- umma = Kaputt
- vü ruahiga 'woa'n = viel leiser
- voa'n = vorne
- vü' = viel
Quellen
Hans Pichler, Hofedl