Aufsteh

Aus Landschaftsgeschichten
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Da Valte is' auf Urlaub g'fahr'n,
er g'heart ni't zu die bled'n Narr'n,
dö, um ihr'n Reichtum zu beweisen,
ins vielgepries'ne Auslaund reis'n.
Nana! Ea' bleibt schön brav im Laund,
fliagt nit, woaß Gott, wo, umanaund.
Spot abends kummt gaunz miad da Valte
im Dörflein aun, und mit ihm sei' Alte.
Wia se im Fremd'nzimmer sein,
da denk'n bade: "Das werd fein!
Nach derer Fahrt und derer Plag,
da schlaf' ma murg'n den ganzen Tag!"
Ja aber Schmarrn! Am näxt'n Tog
so geg'n a Zwölfe, geg'n z' Mittog,
da pumpert wia a wilder Stier
de Wirtin geg'n de Zimmertür.
"Aufstehn!" schreit se wia net g'scheit:
"Mit 'n Ess'n sa' ma glei' so weit!"
Da Valte ruaft drauf: "Himmlfix!
Mir san no z' miad! Heit' ess' ma nix!
Fia' uns is' hiatza Urlaubszeit,
do schlof ma mir, so laung 's uns g'freut!"
"Es hilft nix!" schreit de Wirtin laut,
daweu' se auf de Tür hi'haut:
"Stehn S' auf, fix-seit'n nocha'mol!
De Gäst' san' boi'd im Speisesaal.
I' woaß rein nimmer ein und aus,
weu' so viel Orbeit is im Haus!
Stehn S' auf und lass'n S' ihna' weck'n,
weil 's Leintuach braucha' ma zum Tischaufdecken!"

Quellen

Hans Pichler, Hofedl