Ötscher-Dürrenstein-Hochkar (Eigenart)

Aus Landschaftsgeschichten
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Landformen

Subalpine bis alpine Hochgebirgslandschaft und die höchste und mächtigste der aufgeschobenen alpinen Decken (Ötscherdecke). In isolierte Einzelgipfel aufgelöster Gebirgsstock mit weit herabreichenden Schuttfluren. Dauersiedlungen nur als Einzelgehöfte und Weiler nur im hochmontanen Fuß des Massives. Zahlreiche Erosionsformen des Karstes, daher auch viele Höhlen (Geldloch, Taubenloch, Eisloch, Seelucken etc.) unterirdischer Wasserabfluss.

Böden

Die Landwirtschaftsflächen sind auf Braunlehm-Vorkommen konzentriert, daneben auch Felsbraunerden und Pararendzinen. Auf den Almflächen und hochliegenden Weiden dominieren flachgründige Bodentypen (Ranker und Rendzinen). Vernässungsböden kommen nur punktuell vor, dann meist als Extreme Pseudogleye.

Nutzung

Die subalpinen Anteile des Gebirgsstockes werden forstlich genutzt, Teile davon (Urwald Rothwald, größter Urwaldrest Mitteleuropas) sind nachweislich nie genutzt worden. Die Abholzung des Gebietes begann erst im 18. Jahrhundert in großem Stil (über die Bäche und Flüsse mittels Holztrift, später über Waldbahnen[1]), in Steillagen und schwer zugänglichen Gebieten haben sich naturnahe Waldgesellschaften erhalten (in Baumartenzusammenstellung und Struktur). Die landwirtschaftliche Nutzung ist auf kleine Flächenteile beschränkt und ist in erster Linie extensive Grünlandnutzung und Almwirtschaft. Wegen der imposanten Gipfelfluren und Felsabstürze ist das gesamte Gebiet touristisch bedeutsam, wobei es zu einer Konzentration auf wenige Hauptwege/Gipfel kommt.

Vegetation

Große Teile des Gebietes liegen oberhalb der Baumgrenze und sind von alpinen Rasen und Felsvegetation bedeckt. Es kommt zur Ausbildung typischer Vegetationsbänder und Girlanden aus Polstersegge (Treppenrasen). In den baumfreien Zonen sind alpine und subalpine Heiden und großflächige Hochstaudenfluren charakteristisch. Die tieferen Lagen sind geprägt von subalpinen Fichtenwäldern und Bergmischwäldern.

Artenausstattung Tierwelt

Charakteristisch für das Gesamtgebiet ist das Vorkommen der Felsbewohner Steinadler und Wanderfalke, von alpinen Kleineulen (Sperlings- und Raufußkauz) sowie der Raufußhuhn-Arten (Auerhuhn, Birkhuhn, Haselhuhn und Alpenschneehuhn). Wegen des Waldreichtums und der naturnahen Waldstrukturen ist der Teilraum auch Lebensraum für Spechtarten (Weißrückenspecht) und den Schwarzstorch.

Einzelnachweise